Inhalt
Designerkleider,
hochhackige Schuhe und stundenlange Haarkuren sind für die
sechzehnjährige Dilia so selbstverständlich wie die Luft zum Atmen.
Kein Wunder, dass es für Dilia der pure Albtraum ist, als ihr
vielbeschäftigter Vater sie über die Ferien in ein Sommercamp
abschiebt. Die einzige Person, die sie dort kennt, ist auch noch ihr
Schulkamerad Emrys, der Nerd, den sie bis auf den Tod nicht ausstehen
kann. Und doch wird es ein Sommer werden, der sie buchstäblich bis
in die Sterne trägt. Denn Emrys ist ein Junge wie nicht von dieser
Welt…
„Gefühle zu haben
[ist] lästig, sie zu zeigen unverzeihlich." Sorry, Dilia, ich
ignoriere deine Einstellung an dieser Stelle einfach. Denn die ist
echt bescheuert. Also, hier sind unverzeihlicherweise meine lästigen
Gefühle, während ich Sternensommer gelesen habe.
Die Inhaltsangabe klingt
gut, findet ihr nicht? Spannend, nach einer packenden Geschichte.
Sternensommer ist leider wieder so ein Fall, bei dem der Klappentext
nicht hält, was er verspricht. Statt der aufregenden Geschichte
bekam ich eine Mischung aus Obsidian von Jennifer L. Armentrout und
Sternenmeer von Tanja Voosen mit einem Schuss Twilight. Klingt ganz
in Ordnung. Hätte es vielleicht auch sein können. War es aber
nicht.
Na gut, das kann man sich
vielleicht schon denken: Dilia ist das reinste Klischee. Reich,
„hirnlos“, beliebt. Vater kümmert sich nicht um sie. Die ganze
Palette eben. Und das nervte mich. Dilia ist so eindimensional und
flach gezeichnet, dass man auch nicht wirklich eines Besseren belehrt
werden kann. Wenn man sie nicht mag, dann ist es vorbei und das kommt
auch nicht wieder. Auch die Charakterentwicklung, die sie durchmacht,
macht es nicht besser. WIESO verändert sie sich? Was ist der
Auslöser? Es wirkt sehr gewollt und deshalb auch unrealistisch.
Punkt Numero zwei: Emrys
als Nerd. Ähm, wie bitte? Der Gute ist vieles, aber sicher kein
Nerd. Es ist ein klitzekleines minibisschen Mathe dabei, dass er
macht und sein Aussehen erinnert vielleicht ganz entfernt an den
typischen Nerd. Das wars. Mehr ist da nicht. Und das finde ich echt
schade, weil die Nerd-Rolle einer der Hauptgründe dafür war, dass
das Buch mich überhaupt interessiert hat.
Naja, und auch die
Liebesgeschichte ist Käse. Emrys und Dilia können sich am Anfang
gar nicht ausstehen. Sie geraten immer wieder aneinander und es wäre
schon ein kleines Wunder nötig, damit die zwei auch nur Freunde
werden. Und plötzlich beschließt Emrys: „Oh, ich mag Dilia, sie
ist etwas Besonderes.“? Da stelle ich mir wieder dieselbe Frage:
WIESO??? Genau wie schon Dilias Entwicklung wirkt dieses „sie
müssen sich jetzt lieben“ genau so, wie es klingt: gezwungen und
gestellt. Zwei Charaktere, die aus meiner Sicht noch nicht mal
zusammen passen und die zusammen gezwungen werden. Man kann sich
ausrechnen, wie das aussieht.
Die übermenschlichen
Wesen in dem Buch... Okay, zugegen, es gibt schlimmere. Ich fand sie
in Ordnung, aber nicht super besonders. Sie waren tatsächlich etwas,
was das Buch ein wenig vom Abgrund weggerissen haben. Da hatte
Sabrina eine echt schöne Idee, die sie auch nicht schlecht umgesetzt
hat. Aber sie hätte so viel mehr daraus machen können.
Mit der Story fange ich
am besten gar nicht erst an, denn sie hat mir den Gefallen im
Gegenzug auch nicht getan. Wenn man schon über die Hälfte eines
Buches gelesen hat und trotzdem noch darauf wartet, dass es endlich
losgeht, dann ist da etwas schief gelaufen.
Um meine Rezension nicht
so negativ zu beenden, nenne ich noch den Freddy. Freddy ist Emrys
kleiner Bruder und genau das, was man sich von einem kleinen Bruder
wünscht: ein süßes Kind mit viel Energie. Er war mein
Lieblingscharakter (Okay, das war auch nicht schwer) und er hat einen
Lichtstrahl in die Geschichte geworfen. Wegen ihm habe ich es auch
bis zum Ende geschafft und bin nicht vorher untergegangen.
Über die Autorin:
Sabrina Qunaj wurde im November 1986 geboren und wuchs in einer
Kleinstadt der Steiermark auf. Nach der Matura an der Handelsakademie
arbeitete sie als Studentenbetreuerin in einem internationalen
College für Tourismus, ehe sie eine Familie gründete und das
Schreiben zum Beruf machte. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren
zwei Kindern in der Steiermark.
Fazit
In Zukunft werde ich erst
mal einen Bogen um Bücher machen, die sich mit dem Namen Sabrina
Qunaj schmücken. Sternensommer reicht mir fürs Erste. Wen dieser
Vergleich: „eine Mischung aus Obsidian von Jennifer L. Armentrout
und Sternenmeer von Tanja Voosen mit einem Schuss Twilight, nur in
schlechter“ nicht abschreckt, der kann sein Glück gerne versuchen.
Ich übernehme keine Haftung und würde eher davon abraten.
Was? O.o Nur zwei Sterne! OMG!
AntwortenLöschenIch habe das Buch geliebt! Okay..ich habe mich damals weder "Obsidian" noch "Sternenmeer" gekannt, aber ich fand die ganze Geschichte so süchtig machend...da gehen die Geschmäcker auseinander *.*
Dann sollte ich vielleicht nicht unbedingt erwähnen, dass die zwei Sterne auch schon ziemlich knapp waren? Ich mochte es leider echt gar nicht und die Geschichte kam mir leider eben wie eine Kopie von den zweien vor. Aber ja, Geschmäcker halt. Ich freue mich, dass du es mochtest. =)
Löschen*Lach* Ich kann es auch gar nicht leiden, wenn sich die Hauptpersonen "ach so plötzlich" ineinander verlieben und sich den Himmel auf Erden füreinander holen... Dadurch schätze ich Geschichten, in denen sich die Liebe langsam aufbaut immer mehr. =) Tolle Rezi! ♥ Ich schätze, meine Finger bleiben auch weg von diesem Buch, denn immerhin kenne ich Obsidian. =')
AntwortenLöschenTu das. Nach Obsidian verpasst du da echt nicht viel. ;-) (Finde ich. Tiana zum Beispiel war ja ganz begeistert. xD) Und ich mag solche Geschichten, bei denen man wirklich genau mitverfolgen kann, wie die Protagonisten sich langsam in einander verlieben, auch viel lieber. =)
LöschenHuhu :)
AntwortenLöschenMich hat die Inhaltsangabe spontan direkt angesprochen - schade, dass der Roman dich nicht überzeugen konnte, dabei finde ich deine Rezi echt super geschrieben! Ein bisschen neugierig bin ich noch auf den Roman - mal sehen, vielleicht lese ich ihn doch noch ;)
Ganz liebe Grüße,
Marie
Danke, Marie. =) Ich finde es klasse, dass dir zumindest meine Rezension gefällt, auch wenn mir das Buch nicht. Ich werde jetzt zwar nicht "Lies es" sagen, aber Tiana hat es ja auch geliebt, deshalb kannst du dein Glück gerne versuchen, wenn du willst. Bevor wir ich es zusammen mit ein paar anderen Leuten in einem Buddy Read gelesen habe, hatte es fast nur gute Bewertungen. Danach... Ich sage es mal so, die beste Wertung in unserer Runde waren drei Sterne. =P
LöschenLG,
Julia