Vielen Dank an Netgalley und impress für das Rezensionsexemplar!
Inhalt
Sie sind buchstäblich ein Geschenk des
Himmels: Zum Dank für die heimliche Rettung eines schiffbrüchigen
Ufos bekam die amerikanische Regierung einst zwölf übermenschliche
Babys geschenkt. Sechs Mädchen und sechs Jungen – jeweils für die
guten und die schlechten Gefühle der Menschen stehend. Dies ist
genau siebzehn Jahre her und die Babys sind nicht nur groß geworden,
sondern wurden auch voneinander getrennt. Während Hope und die
anderen fünf Mädchen sich als Probas dem Guten im Menschen
verpflichten, verhelfen die männlichen Improbas dem kriminellen
Untergrund zu Geld und Macht. Bis zu dem Tag, an dem die Improbas
ihre Gegenspielerinnen aufspüren und nur Hope entkommen kann. Mit
ihrem Gegenpart Despair dicht auf den Fersen…
Hinter Hope & Despair steckt eine
echt geniale Idee und eine echt miese Umsetzung. Dieses Buch hat mich
aus verschiedenen Gründen so sehr aufgeregt, dass ich daran außer
der Idee leider absolut gar nichts gut finden kann. Hier sind einige
Punkte, die mich besonders gestört haben:
Jugendsprache. Man kann vieles machen,
aber bitte, nicht das. Wenn jedes zweite Wort, das die Charaktere
wechseln, ein Schimpfwort ist, dann ist das nicht „cool“,
„jugendlich“ oder, da sich das hauptsächlich auf die männlichen
Figuren bezieht, „männlich“. Es ist einfach nur grausam, solche
Respektlosigkeit zu lesen. Leute, ich war auch mal Jugendliche, bin
es je nach Definition auch immer noch und ich bin die ganzen Jahre
mit der deutschen Sprache zurecht gekommen, ohne jeden ständig zu
beleidigen, wenn ich den Mund aufmache! Das geht!
Sexismus. Das gehört teilweise in den
Punkt eben und auch in meinen nächsten mit rein, aber es hat mich so
dermaßen gestört, dass ich es nochmal separat ansprechen muss. Der
Sexismus in diesem Buch ist ganz schlimm. Die (männlichen) Improbas
nennen die (weiblichen) Probas immer „Bitches“, „Tussis“,
„Puppen“ und noch einiges mehr. Wieso? Was ist so schlimm an
Probas? Mädchen? Irgendwas, was man nicht sofort abwertend oder
beleidigend versteht? Passt auf Improbas, nennt sie bloß nicht beim
Namen, sonst könnten sie auf die Idee kommen, euch in den Hintern zu
treten! Und das von einer weiblichen Autorin! Noch dazu kommt die
Darstellung der (Im)Probas. Die Mädchen sind natürlich alle
hilflose, blonde Dinger, die keiner Fliege etwas zu Leide tun und
einfach alles mit sich machen lassen und darauf hoffen, dass
irgendjemand zu ihrer Rettung kommt. Die Jungs sind harte
Muskelprotze, die Könige der Welt und brüsten sich vor einander,
wer seine Proba am besten erniedrigt und am effektivsten foltert.
Außerdem wird schon direkt am Anfang gesagt, dass die Improbas als
Männer NATÜRLICH viel stärker sind als die Probas. Das sind nicht
nur Klischees, sondern auch so sexistische, dass ich es echt nicht
fassen kann.
Charaktere. Die Charaktere sind alle so
eindimensional und flach. Die Probas sind gut, die Improbas sind
schlecht und genau danach verhalten sie sich auch. Fertig. Hope und
Despair hatten immerhin ein paar mehr Kanten, aber so flach, wie alle
waren, hat das auch keinen Unterschied mehr gemacht.
Hope & Despair. Abgesehen vom
bereits Genannten habe ich ein massives Problem mit den beiden,
eigentlich mehr mit Despair als mit Hope. Und zwar macht er Hope
dafür verantwortlich, dass er als Kind Hoffnungen hatte, die
enttäuscht wurden und hasst sie deshalb. Ich kann das gar nicht
schreiben, ohne die Augen zu verdrehen. Wie bescheuert ist das bitte?
Da kann man auch gleich Despair erledigen, dafür, dass „er“ so
viele Leute aus Verzweiflung in den Selbstmord getrieben hat. Bringt
die Probas und Improbas doch gleich alle um, dann hat sich das auch
erledigt und die Menschen können in ihrer Gefühllosigkeit
versinken. Yay!
Liebesgeschichte. Hope und Despair sind
Erzfeinde. Und ganz plötzlich ist da zwischen ihnen aus dem Nichts
eine Liebesgeschichte. Irgendwie scheine ich den Teil dazwischen
verpasst zu haben.
Handlung. Die dreht sich immer und
immer wieder im Kreis und mindestens die Hälfte der Zeit spielt
Folter eine Rolle, eine bestimmte Strecke, die eine der Personen mit
dem Auto abfährt und Tage/Nächte, in denen praktisch das selbe
passiert. Ich muss sagen, dass das gegen Ende hin zumindest minimal
besser geworden ist.
Über die Autorin:
Carina Mueller wurde 1984 im schönen
Westerwald geboren, wo sie heute immer noch lebt und arbeitet. Neben
ihrem Hund und ihren Pferden zählte das Lesen schon immer zu
ihren größten Hobbies, woraus sich dann die Idee entwickelte,
eigene Romane zu schreiben. Sie selbst liebt Jugendbücher
und auch Fantasy-Romane, vor allem die ganz spannenden, weshalb sie
auch in diesen Genres schreibt.
Fazit
In Kurz: Ich hasse es. Viele der Punkte
in meiner Rezension habe ich mir während des Lesens von der Seele
geschrieben, in der Hoffnung, dass ich sie später löschen und etwas
Positiveres schreiben könne. Dass sie drin geblieben zeigt für mich
sehr deutlich, wie sehr mich das Buch noch immer aufregt und wie mies
ich das Buch fand.