Mittwoch, 11. Mai 2016

[KR] Die Geschichtenerzählerin - Das Erwachen von Stella Jante

*Achtung, Band 3 der Geschichtenerzählerin-Trilogie*

Vielen Dank an Stella Jante für das Rezensionsexemplar!

Inhalt

Ein Hexenmeister versucht, die Rolle der Geschichtenerzählerin an sich zu reißen, und alles scheint verloren. Beide Welten – die reale und die Anderswelt – sind vom Untergang bedroht. Es beginnt ein erbitterter Kampf um Menas Gabe. Dabei wird nicht nur ihr Liebster Kinnon, der halbe Sìdhe, sondern auch die ganze Anderswelt ins Chaos gestürzt. Ab nun liegt es an Mena, den roten Faden in ihrer eigenen Geschichte zu erkennen und alles zu einem guten Ende zu bringen …

Ich muss Stella erstmal ein Kompliment aussprechen. Ich habe ihre Reihe um die Geschichtenerzählerin von Anfang an verfolgt und man kann wirklich sehen, wie sie ihr Schreiben weiter entwickelt und verbessert hat. Ich habe das Gefühl, dass sie sich meine Kritik zu den vorherigen Teilen wirklich zu Herzen genommen und es nun besser gemacht hat. Super, weiter so!
Ich kann es nur immer wieder wiederholen: Ich mag die Welt von Mena, Kinnon und den alpinen und irischen Sagenwesen und fühle mich beim Lesen ziemlich wohl darin. Es gibt einige rasantere Stellen, aber ansonsten ist das so ein Buch, mit dem man in eine andere Welt abtaucht, ohne sich gleich darin zu verlieren.
Anders, als im zweiten Teil, gibt es auch einen klar erkennbaren roten Faden, der sich bis zum Ende hin durch die Haupthandlung zieht. Das hat mir richtig gut gefallen, denn dadurch kriegt die Geschichte auch einen Rahmen.
Mein Kritikpunkt: Teilweise hätte man einiges raus kürzen können, finde ich. Das Buch ist ziemlich lang und es sind dann immer wieder Phasen drin, in denen sich die Handlung zieht und die Geschichte nur unnötig aufbauscht.

Fazit

Das Erwachen ist ein guter Abschluss für die Geschichtenerzählerin-Trilogie. Nicht perfekt, aber gut und sie wird mir schon ein wenig fehlen, jetzt, da sie beendet ist.

Mittwoch, 4. Mai 2016

[R] Hope & Despair. Hoffnungsschatten von Carina Mueller

Vielen Dank an Netgalley und impress für das Rezensionsexemplar!

Inhalt

Sie sind buchstäblich ein Geschenk des Himmels: Zum Dank für die heimliche Rettung eines schiffbrüchigen Ufos bekam die amerikanische Regierung einst zwölf übermenschliche Babys geschenkt. Sechs Mädchen und sechs Jungen – jeweils für die guten und die schlechten Gefühle der Menschen stehend. Dies ist genau siebzehn Jahre her und die Babys sind nicht nur groß geworden, sondern wurden auch voneinander getrennt. Während Hope und die anderen fünf Mädchen sich als Probas dem Guten im Menschen verpflichten, verhelfen die männlichen Improbas dem kriminellen Untergrund zu Geld und Macht. Bis zu dem Tag, an dem die Improbas ihre Gegenspielerinnen aufspüren und nur Hope entkommen kann. Mit ihrem Gegenpart Despair dicht auf den Fersen…

Hinter Hope & Despair steckt eine echt geniale Idee und eine echt miese Umsetzung. Dieses Buch hat mich aus verschiedenen Gründen so sehr aufgeregt, dass ich daran außer der Idee leider absolut gar nichts gut finden kann. Hier sind einige Punkte, die mich besonders gestört haben:
Jugendsprache. Man kann vieles machen, aber bitte, nicht das. Wenn jedes zweite Wort, das die Charaktere wechseln, ein Schimpfwort ist, dann ist das nicht „cool“, „jugendlich“ oder, da sich das hauptsächlich auf die männlichen Figuren bezieht, „männlich“. Es ist einfach nur grausam, solche Respektlosigkeit zu lesen. Leute, ich war auch mal Jugendliche, bin es je nach Definition auch immer noch und ich bin die ganzen Jahre mit der deutschen Sprache zurecht gekommen, ohne jeden ständig zu beleidigen, wenn ich den Mund aufmache! Das geht!
Sexismus. Das gehört teilweise in den Punkt eben und auch in meinen nächsten mit rein, aber es hat mich so dermaßen gestört, dass ich es nochmal separat ansprechen muss. Der Sexismus in diesem Buch ist ganz schlimm. Die (männlichen) Improbas nennen die (weiblichen) Probas immer „Bitches“, „Tussis“, „Puppen“ und noch einiges mehr. Wieso? Was ist so schlimm an Probas? Mädchen? Irgendwas, was man nicht sofort abwertend oder beleidigend versteht? Passt auf Improbas, nennt sie bloß nicht beim Namen, sonst könnten sie auf die Idee kommen, euch in den Hintern zu treten! Und das von einer weiblichen Autorin! Noch dazu kommt die Darstellung der (Im)Probas. Die Mädchen sind natürlich alle hilflose, blonde Dinger, die keiner Fliege etwas zu Leide tun und einfach alles mit sich machen lassen und darauf hoffen, dass irgendjemand zu ihrer Rettung kommt. Die Jungs sind harte Muskelprotze, die Könige der Welt und brüsten sich vor einander, wer seine Proba am besten erniedrigt und am effektivsten foltert. Außerdem wird schon direkt am Anfang gesagt, dass die Improbas als Männer NATÜRLICH viel stärker sind als die Probas. Das sind nicht nur Klischees, sondern auch so sexistische, dass ich es echt nicht fassen kann.
Charaktere. Die Charaktere sind alle so eindimensional und flach. Die Probas sind gut, die Improbas sind schlecht und genau danach verhalten sie sich auch. Fertig. Hope und Despair hatten immerhin ein paar mehr Kanten, aber so flach, wie alle waren, hat das auch keinen Unterschied mehr gemacht.
Hope & Despair. Abgesehen vom bereits Genannten habe ich ein massives Problem mit den beiden, eigentlich mehr mit Despair als mit Hope. Und zwar macht er Hope dafür verantwortlich, dass er als Kind Hoffnungen hatte, die enttäuscht wurden und hasst sie deshalb. Ich kann das gar nicht schreiben, ohne die Augen zu verdrehen. Wie bescheuert ist das bitte? Da kann man auch gleich Despair erledigen, dafür, dass „er“ so viele Leute aus Verzweiflung in den Selbstmord getrieben hat. Bringt die Probas und Improbas doch gleich alle um, dann hat sich das auch erledigt und die Menschen können in ihrer Gefühllosigkeit versinken. Yay!
Liebesgeschichte. Hope und Despair sind Erzfeinde. Und ganz plötzlich ist da zwischen ihnen aus dem Nichts eine Liebesgeschichte. Irgendwie scheine ich den Teil dazwischen verpasst zu haben.
Handlung. Die dreht sich immer und immer wieder im Kreis und mindestens die Hälfte der Zeit spielt Folter eine Rolle, eine bestimmte Strecke, die eine der Personen mit dem Auto abfährt und Tage/Nächte, in denen praktisch das selbe passiert. Ich muss sagen, dass das gegen Ende hin zumindest minimal besser geworden ist.

Über die Autorin:

Carina Mueller wurde 1984 im schönen Westerwald geboren, wo sie heute immer noch lebt und arbeitet. Neben ihrem Hund und ihren Pferden zählte das Lesen schon immer zu ihren größten Hobbies, woraus sich dann die Idee entwickelte, eigene Romane zu schreiben. Sie selbst liebt Jugendbücher und auch Fantasy-Romane, vor allem die ganz spannenden, weshalb sie auch in diesen Genres schreibt.

Fazit

In Kurz: Ich hasse es. Viele der Punkte in meiner Rezension habe ich mir während des Lesens von der Seele geschrieben, in der Hoffnung, dass ich sie später löschen und etwas Positiveres schreiben könne. Dass sie drin geblieben zeigt für mich sehr deutlich, wie sehr mich das Buch noch immer aufregt und wie mies ich das Buch fand.