Vielen Dank an impress für das Rezensionsexemplar!
Inhalt
Es ist nicht leicht, eine von fünf
Königstöchtern zu sein und kurz vor der Heiratssaison zu stehen.
Statt nach Ehemännern Ausschau zu halten, streift Sinabell lieber
durch die verwinkelten Gänge des Familienschlosses und verliert sich
in den magischen Welten ihrer Bücher. Bis sie auf einem Ball dem
jungen Prinzen Farin begegnet, der mit seinem zerzausten Haar und den
Grübchen ihr Herz erobert. Doch ihr Vater entlarvt ihn als Prinz aus
einem verfeindeten Königreich und wirft ihn ins Verlies. Um Farin
vor dem sicheren Tod zu bewahren, muss Sinabell ihm helfen drei
Aufgaben zu lösen und erkennt dabei, dass Magie nicht nur in Büchern
existiert. Plötzlich findet sie sich in einer Welt aus wütenden
Drachen, hinterlistigen Feen und sagenumwobenen Einhörnern wieder…
Märchen sind so eine Sache. Sie sind
klasse und geben einem dieses „Alles wird gut“-Gefühl. Am Ende
wird immer alles gut. Sieht man aber ein bisschen näher hin,
verschiebt sich das alles ein bisschen. In Märchen ist es nun mal
so, dass eine Person böse ist, einfach, weil sie böse ist, ohne,
dass es eine Erklärung gibt. Das ist für mich persönlich das, was
ich an Märchen nicht so gerne mag. Jennifer räumt da aber mal
gründlich auf. Es finden sich trotzdem noch märchentypische
Charaktere wieder, aber die sind vermischt mit anderen, die das Ganze
auflockern und die Geschichte von dem typischen Märchen
unterscheiden.
Es fängt bei Sinabell an. Sie ist
nicht die typische Prinzessin, die in ihrem Turm sitzt und auf die
Rettung durch ihren Traumprinzen wartet. Als erstes wird sie dem
Leser dadurch sympathisch, dass sie selber auch gerne liest. Dann
lernt man sie näher kennen und dass sie nicht einfach die Klappe
hält und ihrem Vater gehorcht, wie ihre Schwestern es tun, mach sie
noch sympathischer. Sinabell nimmt ihr Leben selbst in die Hand,
zumindest soweit sie das kann, und besonders im Gegensatz zu ihren
Schwestern fallen ihre Güte und ihre Klugheit auf.
Die Schwestern hingegen sind das
Klischee auf zwei Beinen. Arrogant, egoistisch und teilweise auch
gemein, sind sie wie aus dem Märchenbuch gesprungen. Da das Buch
aber Märchenelemente hat, stört das nicht wirklich. Sinabell ist
ein eigenständiger Mensch, dann sind da eben auch ein Paar, die es
nicht sind.
Wo wir schon beim Thema „Typisch
Märchen“ sind: Ebenso wie die Charaktere, ist auch die Geschichte
selber ein Mix aus üblich und neu. Einerseits tauchen Einhörner,
Drachen und Feen auf, genauso wie wieder diese typischen Elemente,
andererseits kann jeder, der behauptet, irgendwas vorhersehen zu
können, einpacken. Die Autorin hat so viele Wendungen eingebaut,
dass man das Märchen nicht mehr wirklich „Märchen“ nennen kann,
dafür ist es viel zu sehr etwas Eigenes. Aber das „Märchen“
weglassen, wenn man das Buch beschreibt, geht auch nicht.
Und schließlich will ich noch ein paar
Worte zu der Liebesgeschichte loswerden. Ich habe keine Ahnung,
wieso, aber ich fand sie furchtbar romantisch. Anders als in den
meisten Märchen, lernen Prinz und Prinzessin sich erst mal ein wenig
kennen, bevor zwischen ihnen irgendwas passiert. Aber trotzdem nicht
zu sehr. Hey, es ist schließlich ein Märchen! Spaß beiseite, ich
finde, die Autorin hat da genau das richtige Maß getroffen zwischen
dem märchenhaften „Sie kommen sofort zusammen“ und einer
richtigen, moderneren Liebesgeschichte.
Womit ich nicht so recht zufrieden bin,
ist das Ende. Ohne zu spoilern, kann man da nicht sehr viel zu sagen.
Die letzten paar Kapitel sind plötzlich ziemlich hektisch und es
endet abrupt. Dafür, dass es ein Einzelband ist, ein bisschen zu
abrupt. Und auch dieses bestimmte Ereignis am Ende finde ich einfach
nur merkwürdig, egal, wie logisch es eigentlich ist.
Über die Autorin:
Jennifer (Alice) Jager begann ihre
schriftstellerische Laufbahn 2014. Nach ihrem Schulabschluss
unterrichtete sie Kunst an Volkshochschulen und gab später
Privatunterricht in Japan. Heute ist sie wieder in ihrer Heimat, dem
Saarland, und widmet sich dem Schreiben, Zeichnen und ihren Tieren.
So findet man nicht selten ihren treuen Husky an ihrer Seite oder
einen großen, schwarzen Kater auf ihren Schultern. Ihre Devise ist:
mit Worten Bilder malen.
Fazit
In Kurz: Tolle Mischung aus einem
Märchen und etwas Eigenem, die sich zu etwas aufregend Neuem
verbindet, aber mit zu knappem Ende.
Huhu ;D,
AntwortenLöschenschöne Rezi! Und ich kann dir nur zustimmen, ich denke auch, dass der Schluss zu überstürzt war, aber das Buch selbst war toll!
Alles Liebe,
Tiana
Danke. Ja, ich habs gesehen, da waren wir uns bei der Leserunde ja ziemlich einig, hm? =)
LöschenDas Buch klingt wirklich richtig klasse. Besonders gefallen mir deine Worte zur Liebesgeschichte, das klingt immer gut! Bei so etwas ein gutes Mittelmaß zu finden ist ja anscheinend schwieriger, als man sich das als Leser so direkt vorstellen kann. Aber Schade, dass das Ende nicht so toll war. Hätte es dir denn besser gefallen, hätte die Autorin 2 Bände gemacht und dafür alles besser verteilt? Also kein so abruptes Ende? Oder hätten dir einfach noch hier und da ein paar Kapitel extra gefehlt? An sich klingt es aber ziemlich gut und ich werde es mal im Auge behalten. =)
AntwortenLöschenUnd wie das schwierig ist. Entweder man lässt das Märchen zu sehr einfließen, dann ist es relativ vorhersehbar und "langweilig", oder zu wenig, dann hat es nichts mehr mit dem Märchen zu tun. ^^ Nee, kein zweiter Teil, ein oder zwei Kapitel mehr hätten mir gereicht. Oder auch nur ein Epilog, was danach passiert, es endet nämlich dorekt nach dem Höhepunkt. Trotzdem kann ich dir das Buch empfehlen und ich denke, es könnte dir gefallen. =)
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