Freitag, 1. Januar 2016

[KR] Phantomliebe von Tanja Voosen

Kurzrezension

Inhalt

Was ist das Schlimmste, was einer 17-Jährigen passieren kann? Sich uneingeladen auf eine angesagte Halloween-Party schleichen und zum Alibi mit einem wildfremden Jungen rumknutschen, der zwar ziemlich gut aussieht, sich aber leider als Bruder des langjährigen Schwarms herausstellt. Zumindest hätte Fen das ganz oben auf ihre Not-To-Do-Liste gepackt, wenn sie nach der besagten Party nicht in den Bannkreis eines Exorzisten gestolpert und fast von einem blutigen Mädchenphantom umgebracht worden wäre. Ja, definitiv das Schlimmste von allem. Aber dann wird sie genau von diesen beiden Jungen gerettet und erfährt eine Wahrheit über sich selbst, die alles, was sie jemals als schlimm definiert hätte, noch mal toppt …

Es ist kein Geheimnis, dass ich Tanjas Bücher liebe. Und der Klappentext von Phantomliebe klingt perfekt! Ähm, ja, „klingt“ ist das Schlüsselwort, denn so perfekt fand ich es dann leider doch nicht.

Idee? Nicht schlecht, originell.
Charaktere? Sympathisch (mal mehr, mal weniger).
Humor? Wie immer da und echt witzig.
Generell? Anders, als man Tanja Voosen bisher kennt.

Deshalb springe ich mal direkt zu dem, worüber ich hier eigentlich reden will: Es ist zu viel! Nicht schlecht, aber mit dem Stoff hätte man locker drei Bücher füllen können, stattdessen ist alles in diesen Einzelband hier gestopft. Am Anfang stolpert man zusammen mit Fen in die Welt der Exorzisten und Geister. Dann kamen Aspekte verschiedener Mythologien hinzu und spätestens als die nordische mit Ragnarök, der Apokalypse, um die Ecke kam, habe ich mich gefragt, ob ich denn noch im selben Buch bin. Es war einfach schon sehr weit weg von der Exorzistenwelt, die man doch vor gar nicht so langer Zeit kennen gelernt hat. Und jedes neue mystische Element muss natürlich auch erklärt werden, damit der Leser versteht, was gerade passiert und wozu es gut ist. Also gibt es auch nicht wenige Erklärungen, die der Geschichte immer wieder mal einen Dämpfer versetzen.
Wer mich ein auch nur ein bisschen kennt weiß: Ich bin ein Fan von guten Liebesgeschichten. Die zwischen Fen und Sage war am Anfang auch super: süß, irgendwie romantisch und voller witziger Wortgefechte. Als der Weltuntergang droht, rückt sie aber ziemlich weit in den Hintergrund und bleibt ziemlich lange auf der Stelle stehen. Fen soll sich bestimmt nicht in Sages Arme schmeißen, während draußen Krieg herrscht, aber irgendwas? Ein Gedanke? Ein Blick? Irgendwas in die Richtung?
Ich weiß, ich weiß, ich konzentriere mich hier nur auf die negativeren Aspekte, aber ich wollte eigentlich nur mal loswerden, wieso ich dieses Buch weniger mochte als die anderen von der Autorin.

Über die Autorin:

Tanja Voosen wurde 1989 in Köln geboren und lebt heute in der Nähe der Eifel. Während ihres Abiturs begann sie sich zum ersten mal mit dem Schreiben von Geschichten zu befassen und kurze Zeit später auch zu publizieren. Wenn sie nicht gerade damit beschäftigt ist, den Weg nach Hogwarts zu suchen, weil die Realität so schlecht ohne echte Magie auskommt, steckt sie ihre Nase in gute Bücher und treibt sich in der Welt der Blogger herum.

Fazit

Es ist von Tanja Voosen, das kann einfach nicht schlecht werden! Es ist anders, es ist düsterer und es ist ziemlich vollgestopft und es hätte als Mehrteiler vielleicht sogar besser funktioniert. Aber auch wenn ich das Buch schwächer fand als die anderen Bücher, die ich von der Autorin bisher gelesen habe, fand ich es doch nicht schlecht.

2 Kommentare:

  1. Oh mein Gott! ö.ö Gerade erst mal geschockt gewesen als ich diese 3 Sterne von dir (!!! dir !!!!) zu einem Tanja Voosen Buch entdeckt habe. Werde ich gleich mein Fenster öffnen und fliegende Schweine oder Einhörner entdecken? Ich finde auch, dass der Klappentext sehr gut klingt, aber deine Kritikpunkte versteht man auch total. *hmmm* Das Buch werde ich im Auge behalten, aber es ist nicht unbedingt ganz oben, wenn selbst ein absoluter Fan nicht ganz so überzeugt war. Wirklich Schade. =/

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    1. Grüß sie lieb von mir, falls sie wirklich vorbei fliegen. ;-) Ich finde es auch total schade, gerade weil es so vielversprechend klingt, aber naja. Ich tröste mich damit, dass ich Herbstflüstern noch vor mir habe und es bestimmt wieder besser wird. Es gibt ja auch noch genug andere Bücher von ihr. =)

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