Inhalt
Als der 14-jährige Pierre Anthon seine
Klasse mit den Worten verlässt »Nichts bedeutet irgendetwas,
deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun«, stehen seine
Mitschüler unter Schock. Denn kann es wirklich sein, dass nichts
eine Bedeutung hat? Nicht die erste Liebe? Nicht das Lernen in der
Schule? Nicht das Elternhaus, die Geschwister, der Glaube an Gott
oder das eigene Land? Gemeinsam wollen die Schüler dem aufsässigen
Pierre Anthon das Gegenteil beweisen und sammeln auf einem Berg der
Bedeutung alles, was ihnen lieb und teuer ist. Doch was harmlos
beginnt, wird bald zu einem Experiment, in dem es kein Halt und keine
Grenzen mehr gibt - als selbst Tiere geopfert werden, ein Finger und
die Unschuld eines Mädchens ...
Als ich das Buch fertig hatte, musste
ich erst einmal nochmal nachschauen, in welcher Klasse die Charaktere
sind und ich war geschockt, dass sie tatsächlich erst in der 7.
sind.
An einer Stelle des Buches, wird der
Berg der Bedeutung „makaber“ genannt, aber das ist noch eine
Untertreibung. Ab einem gewissen Punkt war es einfach nur noch
grausam. Ich habe mir das Hörbuch angehört und das war gut so (oder
schlecht, je nachdem, wie man es betrachtet). Hätte ich dieses Buch
tatsächlich gelesen, hätte ich es noch vor der Hälfte abgebrochen.
Spätestens nachdem auf diesen Berg der Sarg eines kleinen Kindes
gewandert ist, habe ich es aufgegeben, dem ganzen irgendetwas
abgewinnen zu wollen. Wieso macht tut man sowas? Um einem 14-jährigen
Kind zu beweisen, dass das Leben einen Sinn hat? Wozu? Es kann den
Mitschülern doch egal sein, was Pierre Anthon denkt. Wenn er das
Leben für sinnlos hält, dann ist das seine Sache und die anderen
sollen nicht glauben, dass sie ihn unbedingt umstimmen müssen. Im
äußersten Fall hätten sie sich an einen Erwachsenen wenden können,
falls es sie wirklich so sehr gestört hat.
Pierre Anthon hätte auch nicht auf
einem Baum sitzen und seine „Weisheiten“ hinausrufen müssen. Wie
eben schon gesagt, es ist seine Meinung, die er meinetwegen haben
kann, die er aber keinem anderen aufzwingen darf. Wobei ich mich auch
gefragt habe, was bloß mit seinen Eltern los war. Wie kommt es, dass
Pierre Anthon der Schule fern blieb und das ganze Jahr auf dem Baum
im Garten saß und weder Vater, noch Mutter irgendetwas dazu zu sagen
hatten?
Und nun zum Berg der Bedeutung.
Bedeutsam war er auf jeden Fall nicht. Vielmehr ging es darum, dem
anderen eine reinzuwürgen und ihm etwas noch größeres wegzunehmen,
um nicht der zu sein, der den größten Verlust erleiden muss. Aber
fast noch schlimmer finde ich, dass die Kinder für das Ganze nicht
ernsthaft bestraft wurden. Sie töten einen Hund, schneiden einen
Finger ab, zwingen ein Mädchen dazu, ihre Unschuld zu verlieren und
bekommen trotzdem noch ganz normal Weihnachtsgeschenke wie jedes
Jahr. Die einzige wirkliche Strafe sind ein paar Wochen Hausarrest.
Als der Berg der Bedeutung weltberühmt wird und sogar als Kunst
angesehen wird, werden die Schüler der Klasse dann als Helden
gefeiert. Wofür? Für die schon genannten Grausamkeiten? Dafür,
dass sie sich etwas getraut haben, dass es bis dahin so noch nicht
gab? Überhaupt kann ich gar nicht verstehen, wie man einen
abgetrennten Hundekopf ernsthaft als Kunst bezeichnen kann. Da sind
nicht nur die Kinder verrückt geworden, überhaupt so etwas zu tun,
sondern auch alle Anderen, die das scheinbar gar nicht einschätzen
können, was das eigentlich ist.
Zur Autorin:
Janne Teller entstammt einer
deutsch-österreichischen Familie, wurde aber in Kopenhagen geboren,
wo sie auch aufwuchs. Nach einem BWL-Studium arbeitete sie
erfolgreich für die UNO und die EU auf verschiedenen Orte der Erde.
Im Jahre 1995 begann sie hauptberuflich zu schreiben und lebt
abwechselnd in New York, Paris, Mailand und ihrer Heimatstadt
Kopenhagen. Vorallem ihr Jugendroman "Intet", im Deutschen
"Nichts" wurde kontrovers diskutiert. Doch sie erhielt für
diesen Roman sowohl den Jugendbuchpreis des dänischen
Kulturministeriums sowie den Le Prix Libbylit. Tellers Bücher wurden
in diverse Sprachen übersetzt.
Fazit
Jedes Buch hat eine gute Seite und bei
„Nichts“ war es die letzte. Ich war froh, als die Geschichte
endlich zu Ende war und bin sehr enttäuscht, da ich bisher wirklich
nur Gutes von dem Buch gehört habe. Schade.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.