*Achtung, enthält Spoiler!*
Vielen Dank an cbj für das Rezensionsexemplar!
Inhalt
Eine Gebrauchsanleitung in Sachen Liebe sollte wirklich endlich mal jemand schreiben!, findet die 17-jährige Penelope, als sie mit Karacho in ihre erste große Liebesgeschichte reinrauscht und, ohne über Los zu gehen, erst wieder an der Abfahrt »Herzensleid« zum Stehen kommt. Darauf bereitet einen wirklich keiner vor, weder Eltern noch Lehrer noch sonst wer von den angeblich so Erwachsenen. Genau betrachtet haben die nämlich auch kein Patentrezept in Sachen Liebe parat. Also beschließt Penelope, selbst dieses Buch zu schreiben, die Geschichte ihrer großen Liebe und deren Scheitern, entlang an all den kleinen Erinnerungsstücken, die sich durch Penelopes Liebesleben ziehen: vom ersten Händchenhalten im Kindergarten über den ersten kumpelig-peinlichen Kuss mit 11, bis hin zum ultimativen Date mit Mr Right.
Es gibt allgemein zwei Gründe, wieso
ein Buch von mir nur einen Stern kriegt. 1. Ich breche es ab. Es hat
noch nicht mal geschafft, mich bis zum Ende zu halten. 2. Ich hasse
es leidenschaftlich und/oder rege mich die Ganze Zeit auf. Museum of
Heartbreak erfüllt den letzten Punkt, aber hallo. Es dauerte nicht
langsam, bis die ersten Sachen und Figuren mich zur Weißglut
brachten. Vielleicht bin ich inzwischen zu alt für diese Art von
Buch?
Erstmal was ich erwartet habe: Ich habe
eine Geschichte erwartet, in der unsere Protagonistin uns anhand von
Gegenständen vorstellt, was für Erfahrungen sie mit Jungs hatte.
Was weiß ich, ein Buntstift aus dem Kindergarten, der sie an den
Jungen erinnert, mit dem sie Händchen gehalten hat und ein
besonderer Pulli, den sie anhatte, als sonst was passiert ist. Ein
bisschen so, wie To all the boys I've loved before auch klingt. Aber
der Titel ist irreführend. Es wird im Grunde nur eine ganz normale
Geschichte erzählt und während dieser paar Wochen(?) bewahrt Pen
einige Sachen auf, die sie Prinz Charming am Ende in ihrem Museum of
Heartbreak vorstellt. Das ist so viel flacher und eindimensionaler,
als ich es mir vorgestellt habe.
Es ist fast von Anfang an klar, dass
Pen am Ende mit ihrem besten Freund Eph zusammen kommen soll, dem
„groß gewachsenem, gut aussehendem Hottie“. (würg) Schön und
gut, aber zwei Sachen haben mich daran massiv gestört. Zum einen
hasse ich Eph, wirklich, ich hasse ihn zutiefst. Er ist
unsympathisch, eklig, kindisch und ich habe gehofft, dass er und Pen
sich endlich zerstreiten, damit ich ihn bis zum Ende des Buches nicht
mehr sehen muss. Lesen. Wie auch immer. (Spoiler: So viel Glück
hatte ich nicht.) Und der andere Punkt war, dass das Buch damit
beginnt, dass Pen sich total in den Neuen in der Klasse verknallt,
den perfekten Traummann, bis er gegen Ende doch nicht mehr so perfekt
ist, weil er Epf Platz machen muss. Ich fand diese Beziehung so
gezwungen, vom Anfang bis zum Ende und kann kein bisschen
nachvollziehen, wie Pen nur so blind sein konnte. Zum Beispiel nennt
er sie immer Scout und ich bin mir zu 90% sicher, dass er das tut,
weil er sich ihren Namen nicht gemerkt hat. Yay, Romantik pur!
Um nochmal zu dem „kindisch“
zurückzukommen: Pen war genauso schlimm. Sie ist 17, aber sie
benimmt sich wie höchstens 12. Sie ist so eine egoistische, blöde
Kuh, bei der es immer nur um sie gehen muss und die sich selbst viel
zu wichtig nimmt. Ich muss nicht verstehen, was nicht nur einer,
sondern gleich zwei Typen an ihr finden, oder? Das Highlight war ja,
als sie mit ihren beiden besten Freunden zerstritten war und nicht
mal auf die Idee kam, dass sie sich vielleicht entschuldigen könnte.
Mal ganz abgesehen davon, konnte ich
aber auch den Kleinigkeiten absolut nichts abgewinnen. Es gibt
Bücher, die ich nicht mag, aber zumindest gibt es eine Figur oder
irgendeinen anderen Aspekt, den ich noch ganz gut fand. Aber das geht
hier einfach nicht. Das Buch ist flach und eindimensional und voll
mit zu vielen zu gewollten Anspielungen. Man muss nicht 1000
Prominamen, Filmtitel, Musiker und was nicht sonst noch alles
erwähnen, um „cool“ zu sein. Außerdem hatte ich bei einem
großen Teil dieser Anspielungen das Gefühl, beleidigt zu werden.
Ein Charakter tut an einer Stelle so, als würde er Miley Cyrus nicht
kennen und alle um ihn herum regen sich direkt auf. Pen will zu einem
Date kein High School Musical T-Shirt anziehen, weil man sie für
einen „16-jährigen Disney-Fan“ halten könnte. WEN
INTERESSIERTS? Es ist doch kein Drama, wenn man einen Star nicht
kennt und ich kenne Leute, die älter sind als ich und Disney lieben.
Die Autorin wirbelt nur unnötig Staub auf, aber das hätte sie
lieber ganz lassen sollen, dadurch ist sie mir nur auch
unsympathischer geworden.
Über die Autorin:
Meg Leder ist Korrektorin für
verschiedene Fachzeitschriften und Fachverlage in New York City.
Bekannt wurde sie vor allem durch ihr viel gelobte Nachschlagewerk
"The Handbook of Novel Writing". Meg Leder hat seit
neuestem ihren Hort in Brooklyn, NY.
Fazit
Sorry, aber nein. Vielleicht haben
jüngere Leser noch Spaß an dem Buch, aber für mich war es ein
einziger Reinfall. Ich fand die Figuren ausnahmslos alle
unsympathisch und unreif dafür, dass sie schon fast erwachsen sein
sollen und die Anspielungen haben einen großen Teil der Geschichte
ausgemacht, sind aber sehr unglücklich eingebracht. Ich bin
jedenfalls sehr froh, dieses Buch hinter mir zu haben.
Ich habe nur die Spoiler-Warnung gesehen und mir gedacht, in die ersten Worte der Rezi möchte ich schon reinstöbern. Als ich die dann gelesen habe und zu deiner Bewertung runtergescrollt bin, dachte ich mir, dann kann ich auch die ganze Rezi lesen. Wenn es dir so schlecht gefallen hat, stört es mich nicht gespoilert zu werden, weil ich es eh nicht lesen werde. =P Die Romanze in dem Buch hört sich wirklich grauenhaft an und dass die vielversprechende Grundidee auch noch so flach ist, macht es echt nicht besser. Wirklich Schade, dass das Potenzial nicht mehr genutzt wurde, aber auch so scheint dieses Buch nicht so das Highlight zu sein. Kann deine Kritik total gut nachvollziehen!
AntwortenLöschenÜbrigens habe ich durch dich die Geschichte von Die Schöne und das Biest mit der Emoji-Erzählweise angeschaut. Das ist so genial gemacht. *o* Irgendwie richtig knuffig, sehr kreativ und wahrscheinlich ziemlich aufwendig. So schön. ♥
Ja, spoilern tue ich eigentlich nur bei Büchern, die ich schlecht fand, um zu erklären, WARUM ich sie schlecht fand. Mit konkreten Beispielen ost das viel aussagekräftiger, oder? Aber naja, das meiste Potenzial ging für mich ja eh vom Titel aus... äh... xD
LöschenJa, oder? Ich fand es auch so super genial! =D Dann schau dir am besten auch die anderen an, ich habe mit meiner Schwester alle außer Finding Dory und Star Wars geguckt und die sind alle so niedlich und witzig gemacht. *-*
Hey
AntwortenLöschenIch habe gerade deinen Blog entdeckt und ich finde ihn richtig schön. Bin auch gleich mal Leser geworden. ;) Vielleicht hast du ja lust auch bei mir mal vorbeizuschauen. Darüber würde ich mich sehr freuen. :D
LG Benedikt von
http://beneaboutbooks.blogspot.de/
Danke ♥ Willkommen, schön, dass du da bist! Ich schaue gerne auch mal bei dir vorbei. =)
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