Vielen Dank an impress für das Rezensionsexemplar!
Inhalt
Tosende Wellen, endloses Wasser,
Freiheit bis zum Horizont – das ist es, was sich Shaani von
Kindesbeinen an am meisten wünscht. Aber das Mädchen gehört zum
Volk der Waldmenschen und darf sich dem Meer nicht mal auf Sichtweite
nähern. Der junge Krieger Faro hingegen lebt ganz in seinem Element
- dem Element des Wassers. Nichts interessiert ihn außer sein
eigenes Volk. Bis er eines Tages Shaani erblickt. Das Mädchen mit
Augen so blau wie der Ozean und Haaren so rot wie Feuer. Prompt setzt
er alles daran, sie kennenzulernen. Doch es gibt einen guten Grund
dafür, warum sich das »Feuermädchen« vom Wasser fernhalten
sollte…
Der Anfang des Buches hat mir gut
gefallen. In der Welt, die die Autorin erschafft, gibt es vier
Völker, zu jedem Element eines. Diese Völker sind mehr oder weniger
mit einander verfeindet oder haben einfach nichts mit den anderen
Völkern zu tun. Nicht komplett Neues, aber so weit ganz interessant.
Was mir auch gefallen hat, war, dass man in jedes der Völker
Einblick bekommen hat, auch wenn die Jiri, das Erdvolk, und die
Amaren, das Wasservolk, durch Shaani und Faro deutlich im Zentrum
stehen. Das war auch schon der erste Punkt, über den ich so ein
bisschen gestolpert bin – die Namen. Die Personen, Völker, Götter,
einfach alles und jeder hat solche ungewöhnlichen Namen, aber daran
habe ich mich dann recht schnell gewöhnt.
Ein weiterer riesengroßer Pluspunkt,
den ich dem Buch gebe, ist den ganzen Erzählperspektiven gewidmet.
Ganze fünf gibt es davon! Ich als Fan von solchen Geschichten war
begeistert. Fünf Perpektiven, aus denen man diese Geschichte erleben
kann! Doch dann kam die Ernüchterung. Die einzelnen Kapitel sind
ziemlich lang und wenn mich ein anderer Erzählstrang mit einigen der
anderen Figuren gerade mehr interessiert hat, zog es sich noch etwas
länger. Insgesamt plätscherte die Handlung meistens nur so dahin,
besonders im zweiten Drittel ist kaum etwas passiert, insbesondere
nichts allzu Spannendes. Doch im letzten Teil nahm die Geschichte zum
Glück wieder etwas an Fahrt auf, auch wenn es mir persönlich
streckenweise sogar etwas zu schnell ging. Zwar war auch die Handlung
teilweise sehr vorhersehbar, trotzdem hat sie auch Spaß gemacht,
wenn mal etwas passiert ist.
Nun zu den Figuren. Insgesamt gibt es
sechs größere Charaktere: Die beiden Protagonisten Faro und Shaani,
sowie ihre Freunde Barein, Zahra, Lani und Kelvin. Bei Faro und
Shaani ist das wohl klar, aber auch unter ihren Freunden bilden sich
im Laufe der Geschichte Pärchen. Eines von den Pärchen habe ich
ganz besonders ins Herz geschlossen, aber um nicht die ganze Spannung
raus zu nehmen, verrate ich nicht, welches. ;-) Die einzelnen
Charaktere mochte ich auch jeden mehr oder weniger gerne. Was mich
aber an allen, außer vielleicht Zahra, sehr genervt hat, ist ihre
Naivität. Man kommt natürlich GAR NICHT auf die Idee, eine
nahestehende Person könnte tiefere Gefühle haben und man fragt sich
auch garantiert NIE, ob man wirklich dazu gehört, wenn es doch so
offensichtlich ist, dass man anders ist. Okay, bei letzterem ist es
offensichtlich, dass das auf Shaani geeicht ist. Aber sie hat sich
tatsächlich nie gefragt, wieso sie so anders ist, ob es etwas gibt,
was man ihr nicht erzählt. Ihre Gutgläubigkeit fand ich fast ebenso
nervig wie ihre Naivität.
Eine weitere Emotion, die immer und
immer wieder vorkommt, ist die Eifersüchtig. Beim ersten Mal fand
ich es noch okay, dass eine Figur eifersüchtig ist, auch beim
zweiten Mal war es in Ordnung. Aber wenn konstant irgendwer auf
irgendwen eifersüchtig ist, dann zehrt das irgendwann nur noch
gewaltig an den Nerven.
Was ich vorher auch nicht wusste: Das
Buch ist kein Einzelband, wie ich gedacht habe, sondern der erste
Teil einer Reihe. Ich bin noch unentschlossen, ob ich diesen wirklich
lesen werde. Einerseits gab es so einiges, das mich schon beim ersten
Teil genervt hat, andererseits ist die eine Sache, die mich eine Zeit
lang als einziges hat weiterlesen lassen, noch immer nicht
aufgeklärt. Und natürlich mein Lieblingspärchen.♥ Die beiden
würde ich wirklich gerne wiedersehen, aber ob dieser Wunsch reichen
wird? Naja, mal sehen.
Über die Autorin:
Martina Fussel, 1983 in Köln geboren,
lebt mit ihrem Mann nahe der Domstadt und verbringt ihre Freizeit am
liebsten mit Squash, langen Spaziergängen oder dem Lesen. Bei ein
bis zwei Büchern die Woche, die ausschließlich mit Liebe zu
tun haben, kam ihr irgendwann die Idee, etwas Eigenes zu schaffen und
so begann sie mit dem Schreiben. »Das Königsmädchen« ist ihr
Debütroman.
Fazit
Mein erster Eindruck vom „Feuermädchen“
war gar nicht mal so schlecht. Doch dann kam die Naivität der
Charaktere und die ganze Eifersucht, einer der Hauptaspekte, die mich
gestört haben. Wenn man das mal außer Acht lässt, fand ich das
Buch eigentlich ganz in Ordnung. Es hatte seine Schwächen, hat aber
trotzdem auch noch Spaß gemacht. Direkt empfehlen würde ich das
Buch zwar nicht, aber abraten würde ich es auch nicht.
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