Vielen Dank an impress für das Rezensionsexemplar!
Inhalt
Es sollte ein gewöhnlicher Ausritt
nach einem anstrengenden Schultag werden. Niemals hätte sich die
sechzehnjährige Julia träumen lassen, dass es sie an der mit Lilien
gesäumten Weggabelung aus dem Deutschland der Gegenwart ins
Frankreich des 17. Jahrhunderts verschlagen würde. Und das ohne eine
Möglichkeit der Rückkehr. Von einem Tag auf den anderen muss sich
Julia den Sitten des Versailler Königshofes anpassen und zu allem
Übel auch noch Französisch lernen. Glücklicherweise bekommt sie
jedoch einen einflussreichen Vormund an die Seite gestellt: Etienne
Flémont, den Grafen von Montsauvan. Ein Mann, der ihr Schicksal noch
weitreich beeinflussen soll …
Da ich selber auch Julia heiße, bin
ich bei Figuren mit diesem Namen, ob in Büchern oder Filmen,
strenger als bei anderen Figuren. Wenn ich diese Julia dann nicht
mag, nehme ich das ziemlich persönlich und das Lesen macht mir
weniger Spaß. Deshalb war ich umso glücklicher, dass ich diese
Julia nicht nur sympathisch fand, sondern sie wirklich sehr mochte.
In vielen Aspekten ihres Charakters ist sie mir nicht unähnlich und
das führte dazu, dass ich ihre Handlungen, Entscheidungen und
Reaktionen gut nachvollziehen konnte. Denn eigentlich ist Julia ein
normales Mädchen aus dem 21. Jahrhundert und unterscheidet sich kaum
von anderen Gleichaltrigen.
Die zweite Hauptfigur, Etienne, fand
ich auch ganz toll. Seine selbstbewusste Ausstrahlung und sein Hang
zur Perfektion waren eine Konstante im Buch, man konnte sich immer
darauf verlassen, dass er in der Nähe ist und seinen Schützling
Julia beaufsichtigt und sie lehrt, wie sie sich am Hof zu verhalten
hat.
Die Welt des Frankreichs im 17.
Jahrhundert ist wirklich schön und sehr realistisch gestaltet. Zwar
hat die Autorin einige Ereignisse aus dieser Zeit um einige Jahre vor
oder zurück verschoben, aber das stört nicht. Im Gegenteil, mich
hat es beeindruckt, dass ein so großer Teil der Ereignisse
tatsächlich historisch belegt ist, da kommt es auf die paar Jahre
nicht an. Wer sich, wie ich, in der französischen Geschichte nicht
auskennt, dem fällt dies sowieso nicht auf.
Insgesamt ist die Atmosphäre im Buch
sehr angenehm. Es macht Spaß, in die Vergangenheit einzutauchen,
auch wenn immer mal wieder Stellen kommen, bei denen man froh ist,
dass sie schon vorbei ist. Trotzdem war es schön, Persönlichkeiten
wie Ludwig XIV. und seinen Hof zu erleben. Das ist nochmal etwas
Anderes als die bloßen Fakten, die man im Geschichtsunterricht
lernt, man sieht die Geschichte zum Leben erwachen.
Über die Autorin:
Sandra Regnier ist in der
Vulkaneifel geboren und aufgewachsen. Nach der Schule und einer
Ausbildung zur Beamtin wollte sie lange nach Frankreich. Stattdessen
heiratete sie einen Mann mit französischem Nachnamen und blieb zu
Hause. Heute ist Sandra Regnier selbstständig und versteht es, den
schönen Dingen des Lebens den richtigen Rahmen zu geben. Das umfasst
sowohl alles, was man an die Wand hängen kann, als auch die
Geschichten, die ihrer Fantasie entspringen.
„Die Stunde der Lilie“ ist ein
unglaublich lesenswertes Buch. Es verknüpft Vergangenheit gekonnt
mit Gegenwart und lässt einen nur so durch die Seiten fliegen. Ich
habe an diesem Buch wirklich nichts zu bemängeln und kann es jedem
nur empfehlen.
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