Samstag, 2. Dezember 2017

Bird and Sword von Amy Harmon

*3,5 Sterne*

Vielen Dank an Lyx und Netgalley für das Rezensionsexemplar!


Inhalt
Lark ist fünf Jahre alt, als ihre Mutter vor ihren Augen hingerichtet wird. Ihre letzten Worte sind "Still, Tochter. Bleib am Leben.", womit sie Lark sowohl die Fähigkeit nimmt, zu sprechen, als auch die Möglichkeit, ihre Magie einzusetzen - eine Todsünde im abergläubischen Jeru. Dreizehn Jahre verbringt das Mädchen daraufhin am Hof ihres Vaters, der sich für sie schämt und sie wie einen Vogel im goldenen Käfig hält. Lark wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich frei zu sein. Da bittet König Tiras von Jeru ihren Vater um Unterstützung im bevorstehenden Krieg. Um sicherzugehen, dass dieser sich an die Abmachung hält, nimmt der König Lark als Geisel mit in sein Schloss. Zunächst fürchtet sich Lark vor Tiras. Doch sie merkt schnell, dass er der Einzige ist, der sie auch ohne ihre Stimme verstehen kann ...


Bird and Sword hat von mir 3,5 Sterne bekommen. Das ist ja an sich keine schlechte Wertung, aber ich will trotzdem etwas erklären, bevor ich richtig loslege. Und zwar habe ich von dem Buch kein Märchen erwartet und dementsprechen auch nicht einige Aspekte, die mich bei Märchen generell öfter mal stören.
Ich habe also mit komplett falschen Erwartungen angefangen, die Geschichte ist sehr viel ruhiger als die actiongeladene Fantasy, die in Richtung Throne of Glass geht. Dennoch habe ich mich nach ein paar Umgewöhnungsseiten fallen lassen und Larks Geschichte und den märchenhaften (^^) Schreibstil genießen. Ich meine, hier sind einge Sätze, die ich mir markiert habe:

Die Feigen und Schwachen ließen zu, dass das Böse gedieh.“

Worte können grausam sein, wenn man die Wahrheit nicht hören will.“


Völlig untypisch ist Lark eine unauffällige, graue Maus, die damit aber auch ganz zufrieden ist. Sie ist auf eine Art gar nicht besonders und will es auch gar nicht sein. Die hat einen fast naiven Glauben an das Gute, obwohl sie echt keinen Grund dafür hat, so, wie sie zu Hause behandelt wurde. Und auf ihre stille Art ist sie stark und lässt sich nicht von der Welt zerquetschen. Die Mischung ist klasse, ich mochte Larks Version einer toughen Protagonistin sehr gerne.
Was mir sehr gefallen hat war das Magiesystem der Welt. Dass es mehr oder weniger normal ist, welche zu haben und man nicht direkt auserwählt ist, weil man ein paar Fähigkeiten hat. Und wie „alltäglich“ die Fähigkeiten sein: sich in Tiere Verwandeln, Heilen, Weissagen und Spinnen bzw. Stoffe in andere Stoffe verwandeln. Fähigkeiten, die dazu geeignet sind, im täglichen Leben genutzt zu werden. Auch Larks extrabesondere Gabe wirkt natürlich und passt vor allem super zu ihrem Charakter.
Womit ich nicht völlig zufrieden bin, sind Tiras und die Liebesgeschichte zwischen ihm und Lark. Tiras ist vom Typ Prince Charming, er hat kaum Ecken und Kanten und ich habe das Gefühl, hätte er den Fluch nicht gehabt, wäre er völlig langweilig gewesen. Er war ganz nett, hat einige wahnsinnig tolle Sachen gemacht, doch seine Rolle und sein Charakter haben für mich nicht ganz zusammen gepasst.
Jaa, wie gesagt ist es nach wie vor ein Märchen und weist Märchenaspekte auf. Märchen sind oft vorhersehbar und das Buch hier bildet leider keine Ausnahme. Der Bösewicht ist böse, weil er nun mal der Bösewicht ist und das selbe mit den Helden (wie Tiras). Ich bin kein großer Märchenfan, vielleicht stört das andere gar nicht so sehr, doch mich hat das gestört und ich habe bis zum Ende gehofft, dass es doch anders kommt, dass die Figuren mehr Tiefe und die Geschichte mehr Wendungen kriegt. Deshalb kam mir das Buch auch etwas zu lang vor für die Geschichte, einen Teil der zweiten Hälfte hätte man auch streichen können.
Laut Goodreads gibt es einen zweiten Teil von Bird and Sword. Ich habe keine Ahnung, ob ich ihn lesen werde. Einerseits habe ich das Buch gerne gelesen und vieles hat mir gefallen, andererseits ist die Story abgeschlossen und ich kann mir nicht vorstellen, was da noch kommen soll, sodass es gezwungen wirkt.



Fazit

Bird and Sword ist ein nettes, märchenhaftes Buch, das man gerade zwischendurch gut lesen kann und meine „Probleme“ damit sind mein persönlicher Geschmack. Falls ich mit meinem jetzigen Wissen vor der Wahl stünde, hätte ich das Buch vermutlich trotzdem gelesen.

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