*3,5 Sterne*
Inhalt
Lark ist fünf Jahre alt,
als ihre Mutter vor ihren Augen hingerichtet wird. Ihre letzten Worte
sind "Still, Tochter. Bleib am Leben.", womit sie Lark sowohl die
Fähigkeit nimmt, zu sprechen, als auch die Möglichkeit, ihre Magie
einzusetzen - eine Todsünde im abergläubischen Jeru. Dreizehn Jahre
verbringt das Mädchen daraufhin am Hof ihres Vaters, der sich für sie
schämt und sie wie einen Vogel im goldenen Käfig hält. Lark wünscht sich
nichts sehnlicher, als endlich frei zu sein. Da bittet König Tiras von
Jeru ihren Vater um Unterstützung im bevorstehenden Krieg. Um
sicherzugehen, dass dieser sich an die Abmachung hält, nimmt der König
Lark als Geisel mit in sein Schloss. Zunächst fürchtet sich Lark vor
Tiras. Doch sie merkt schnell, dass er der Einzige ist, der sie auch
ohne ihre Stimme verstehen kann ...
Bird and Sword hat von mir 3,5 Sterne
bekommen. Das ist ja an sich keine schlechte Wertung, aber ich will
trotzdem etwas erklären, bevor ich richtig loslege. Und zwar habe
ich von dem Buch kein Märchen erwartet und dementsprechen auch nicht
einige Aspekte, die mich bei Märchen generell öfter mal stören.
Ich habe also mit komplett falschen
Erwartungen angefangen, die Geschichte ist sehr viel ruhiger als die
actiongeladene Fantasy, die in Richtung Throne of Glass geht. Dennoch
habe ich mich nach ein paar Umgewöhnungsseiten fallen lassen und
Larks Geschichte und den märchenhaften (^^) Schreibstil genießen.
Ich meine, hier sind einge Sätze, die ich mir markiert habe:
„Die Feigen und Schwachen ließen
zu, dass das Böse gedieh.“
„Worte können grausam sein, wenn
man die Wahrheit nicht hören will.“
Völlig untypisch ist Lark eine
unauffällige, graue Maus, die damit aber auch ganz zufrieden ist.
Sie ist auf eine Art gar nicht besonders und will es auch gar nicht
sein. Die hat einen fast naiven Glauben an das Gute, obwohl sie echt
keinen Grund dafür hat, so, wie sie zu Hause behandelt wurde. Und
auf ihre stille Art ist sie stark und lässt sich nicht von der Welt
zerquetschen. Die Mischung ist klasse, ich mochte Larks Version einer
toughen Protagonistin sehr gerne.
Was mir sehr gefallen hat war das
Magiesystem der Welt. Dass es mehr oder weniger normal ist, welche zu
haben und man nicht direkt auserwählt ist, weil man ein paar
Fähigkeiten hat. Und wie „alltäglich“ die Fähigkeiten sein:
sich in Tiere Verwandeln, Heilen, Weissagen und Spinnen bzw. Stoffe
in andere Stoffe verwandeln. Fähigkeiten, die dazu geeignet sind, im
täglichen Leben genutzt zu werden. Auch Larks extrabesondere Gabe
wirkt natürlich und passt vor allem super zu ihrem Charakter.
Womit ich nicht völlig zufrieden bin,
sind Tiras und die Liebesgeschichte zwischen ihm und Lark. Tiras ist
vom Typ Prince Charming, er hat kaum Ecken und Kanten und ich habe
das Gefühl, hätte er den Fluch nicht gehabt, wäre er völlig
langweilig gewesen. Er war ganz nett, hat einige wahnsinnig tolle
Sachen gemacht, doch seine Rolle und sein Charakter haben für mich
nicht ganz zusammen gepasst.
Jaa, wie gesagt ist es nach wie vor ein
Märchen und weist Märchenaspekte auf. Märchen sind oft
vorhersehbar und das Buch hier bildet leider keine Ausnahme. Der
Bösewicht ist böse, weil er nun mal der Bösewicht ist und das
selbe mit den Helden (wie Tiras). Ich bin kein großer Märchenfan,
vielleicht stört das andere gar nicht so sehr, doch mich hat das
gestört und ich habe bis zum Ende gehofft, dass es doch anders
kommt, dass die Figuren mehr Tiefe und die Geschichte mehr Wendungen
kriegt. Deshalb kam mir das Buch auch etwas zu lang vor für die
Geschichte, einen Teil der zweiten Hälfte hätte man auch streichen
können.
Laut Goodreads gibt es einen zweiten
Teil von Bird and Sword. Ich habe keine Ahnung, ob ich ihn lesen
werde. Einerseits habe ich das Buch gerne gelesen und vieles hat mir
gefallen, andererseits ist die Story abgeschlossen und ich kann mir
nicht vorstellen, was da noch kommen soll, sodass es gezwungen wirkt.
Fazit
Bird and Sword ist ein nettes,
märchenhaftes Buch, das man gerade zwischendurch gut lesen kann und
meine „Probleme“ damit sind mein persönlicher Geschmack. Falls
ich mit meinem jetzigen Wissen vor der Wahl stünde, hätte ich das
Buch vermutlich trotzdem gelesen.
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