Als Sage in Nevada ankommt, besitzt sie
nichts – kein Geld, keine Wohnung, keine Freunde. Nichts außer dem
eisernen Willen, neu zu beginnen und das, was zu Hause geschehen ist,
zu vergessen. Das ist allerdings schwer, wenn einen die Erinnerungen
auf jedem Schritt begleiten und die Angst immer wieder über einen
hereinbricht. So auch, als Sage ihren Job in einer Bibliothek antritt
und dort auf Luca trifft. Mit seinen stechend grauen Augen und seinen
Tätowierungen steht er für alles, wovor Sage sich fürchtet. Doch
Luca ist nicht der, der er auf den ersten Blick zu sein scheint und
als es Sage gelingt, hinter seine Fassade zu blicken, lässt dies ihr
Herz gefährlich schneller schlagen ...
Ich habe ein paar von Laura Kneidls
Büchern gelesen und auch gemocht, doch ich hätte nie gedacht, dass
aus ihrer Feder mal so eine Perle kommen würde. In den vorherigen
zwei Wochen habe ich noch zwei weitere NA Bücher gelesen, um meine
plötzliche Lust auf das Genre zu stillen. Berühre mich. Nicht. hat
alles, was ich in denen gesucht und nicht gefunden habe.
Zuerst das unwichtigste: Es ist für NA
ja üblich, dass die am College spielen, doch vom Studium der Figuren
selbst bekommt man nicht viel mit. HIER NICHT! Man schlägt das Buch
auf und merkt: diese Leute studieren. Sie haben Stress mit
Hausarbeiten und der Vorbereitung auf Klausuren und nicht allzu viel
Freizeit (an dieser Stelle mochte ich Physikstudentin und Freundin
April sehr =P), sie sitzen in ihren Vorlesungen und hören ihrem
Professor zu und lästern untereinander über sie. Man sitzt mit
vielen Leuten im Vorlesungssaal, von denen man die meisten nicht mal
kennt. Sage führt das „typische“ armer Student-Dasein. Es gibt
die eine oder andere Party, klar, doch das Thema Party ist hier nicht
zentral wichtig für die Geschichte.
Nicht nur das Studentendasein ist
realistisch aufgebaut. Auch generell sind Entwicklungen logisch und
nehmen sich die Zeit, die sie brauchen. Manchmal hat es mich
wahnsinnig gemacht, wie langsam Luca und Sage sich näher kamen, doch
ich würde es gar nicht anders haben wollen, alles andere würde
keinen Sinn machen. Oder auch Sages Umgang mit ihrem Problem, das
nicht über Nacht plötzlich weg ist. Toll, einfach toll. (Und
erinnert mich an mein anderes Jahreshighlight, wo es dieses
Wunderheilmittel ebenfalls nicht gab.)
Berühre mich. Nicht. hat mich direkt
von der ersten Seite an gefesselt und so sehr mitgenommen. Ich habe
mit Sage gefühlt, ich wollte wissen, was ihr widerfahren ist und ich
habe micht über jeden kleinen Erfolg mit ihr gefreut. DAS ist die
Art von Buch, die meine Liebe zum Lesen immer wieder neu entfachen.
Die Figuren sind toll. Die
Hauptcharaktere sind durchweg sympathisch, haben aber auch ihre Ecken
und Kanten, die ihnen Tiefe verleihen. Ich kaufe es Laura einfach ab,
Sage ist nicht perfekt, April und Luca sind keine Engel. Ich habe das
schon ein paar mal hier gesagt, aber auch sie sind genauso
realistisch, wie auch alles andere an dem Buch.
Einziges kleines Manko: Das Ende! WIE
kann man Leser so hängen lassen? D= Der 2. Teil kommt Ende Januar
raus, ich wollte ihn am liebsten nach den ersten 50 Seiten schon
haben. Ich hätte sehr viel lieber ein doppelt so dickes Buch gelesen
und alles direkt zusammen gehabt, als jetzt diese Qual aka Warten
durchstehen zu müssen.
Fazit
Lest es. Lest dieses Buch unbedingt, es
ist eine der besten New Adult Geschichten, die ich kenne. Besonders
Fans des Genres werden viel Freude daran haben. Doch wartet am besten
noch die zwei Monate, damit ihr beide Teile direkt hintereinander
lesen könnt. Vertraut mir.
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