Sonntag, 29. November 2015

[R] Das Juwel von Amy Ewing

Inhalt

Violet Lasting ist etwas Besonderes. Sie kann durch bloße Vorstellungskraft Dinge verändern und wachsen lassen. Deshalb wird sie auserwählt, ein Leben im Juwel zu führen. Sie entkommt bitterer Armut und wird auf einer großen Auktion an die Herzogin vom See verkauft, um bei ihr zu wohnen. Eine faszinierende, prunkvolle Welt erwartet sie. Doch das neue Leben fordert ein großes Opfer von ihr: gegen ihren Willen und unter Einsatz all ihrer Kraft soll sie der Herzogin ein Kind schenken. Wie soll Violet in dieser Welt voller Gefahren und Palastintrigen bestehen? Als sie sich verliebt, setzt sie nicht nur ihre eigene Freiheit aufs Spiel.

Ich bin an dieses Buch mit der Erwartung herangegangen, dass ich es vermutlich nicht mögen würde. Der eine Grund ist, dass ich irgendwie nur die schlechten Rezensionen mitbekommen habe. Es gibt bestimmt auch Leute, die das Juwel mochten, aber das ist an mir vorbei gegangen. Grund Nummer zwei ist, dass das Buch bei mir in der selben Sparte gelandet ist – groß-gehypte Jugendfantasy – wie Die rote Königin oder Elias & Laia, die ich beide gehasst habe. Das war die Ausgangssituation. Dann habe ich angefangen zu lesen und war überrascht, wie gut ich es fand.
Das hielt etwa die Hälfte des Buches lang an. Bis die Katastrophe passierte: Violets Love interest tritt auf den Plan! Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber die Liebesgeschichte hat alles kaputt gemacht.
Ich mochte die Idee mit der Leihmutterschaft und den Auspizien, besondere Kräfte, die die sogenannten Surrogate habe. Das ist doch mal ein Thema, das in Jugendbüchern nicht so häufig auftaucht. Und auch als jemand, der Biologie aus tiefstem Herzen hasst, fand ich den genetischen Aspekt echt interessant. Die Herzogin verlangt von Violet ein Baby, das bitte diese und jene Eigenschaften haben soll. Wieso nicht? Durch die Genforschung ist das irgendwann ja sogar möglich. Mir hat gefallen, wie die Autorin das verpackt hat. Einen kräftigen Schuss Fantasy dazu, dadurch ist das Wissenschaftliche nicht so allgegenwärtig, auch wenn es in meinem Hinterkopf doch ständig auf und ab lief und sich bemerkbar machte. Tja, Bio-Hasserin, da ist nichts zu machen.
Violet als Protagonistin, hm, zu ihr kann ich kaum etwas sagen. Das einzig ungewöhnliche an ihr ist ihre Augenfarbe, alles andere ist wie ein Mix aus all den unscheinbaren Protagonistinnen aus anderen Büchern. Sie ist mir nicht besonders im Gedächtnis geblieben. Violet beißt die Zähne zusammen und tut was man ihr sagt, ohne irgendetwas zu hinterfragen oder auch nur zu versuchen, sich zu wehren. Jaaa, bei der Beschreibung kommen mir locker ein Dutzend Protagonistinnen in den Sinn und Violet ist definitiv nicht sehr weit vorne mit dabei. Aber wirklich, wieso versucht sie noch nicht mal zu fliehen oder Kontakt mit irgendwem aufzunehmen? Ich habe die ganze Zeit auf das große, spektakuläre Etwas gewartet, weil Violet doch etwas Besonderes ist und sich also bestimmt nicht wie ein Sklave behandeln lässt, aber nee, Fehlanzeige. Jetzt wird sie mir nachträglich noch unsympathischer. xD
Ach, Ash, ich wünschte, du wärst nie aufgetaucht. Es liegt nicht daran, dass ich ihn nicht mag (aber fürs Protokoll: Ich mag ihn nicht!), sondern daran, dass die Liebesgeschichte total mies gemacht ist und sein Auftauchen einfach der Startschuss war. Ich meine, da war nichts zwischen Violet und Ash. Ihre Schicksale sind sich ähnlich, aber mehr war da nicht. Ich hatte das Gefühl, Violet wäre das erste Mal einem gutaussehenden Typen in ihrem Alter begegnet, der zufällig eines ihrer Interessen mit ihr teilt und hätte sich da ziemlich reingesteigert. Richtig blöd wird es aber erst, weil die zweite Hälfte des Buches fast nur von dieser (nicht wirklich vorhandenen) Beziehung handelt. Tja, da bin ich raus. Ich finde es echt schade, ich denke, wäre die Geschichte auf Kurs geblieben, dann hätte ich das Buch vermutlich echt gemocht.

Über die Autorin:

Amy Ewing ist in einer Kleinstadt in der Nähe von Boston aufgewachsen und hat in New York Kreatives Schreiben studiert. Die Autorin wohnt im New Yorker Stadtteil Harlem und verbringt ihre Zeit mit Schreiben, Käse essen und gelegentlichem Schauen von »Vampire Diaries«-Folgen. 

Fazit

Mein Wort für dieses Buch ist „überraschend“. Am Anfang positiv, in der Mitte negativ und generell, da ich vorher keine Ahnung hatte, um was es geht und eher etwas in Richtung Selection erwartet habe.

14 Kommentare:

  1. Ich gebe zu, ich habe erst mal ganz nach unten gescrollt um deine Bewertung zu sehen. xD Meine Gedanken danach waren nur noch "Ouh!". Bei mehreren Rezensionen habe ich jetzt schon gelesen, dass diese Romanze einfach fehlplaziert oder viel zu schnell war. Das ist total Schade, dass es dieses Buch jetzt deswegen für dich so rausgehauen hat! =/ Ach man, ich glaube ich nehme dieses Buch jetzt endgültig von meiner Wunschliste runter und lese es nur, wenn ich es mal in der Bücherei entdecke. Drücke dir natürlich die Daumen, dass dein nächstes Hype-Buch vielleicht auch mal wieder etwas für dich ist. ;-)

    AntwortenLöschen
  2. Irgendwie überrascht mich das jetzt gar nicht so sehr bei dir. xD Tanja mochte es ja auch nicht, also kannst du es dir eigentlich wirklich sparen. ;-) Ja, hoffen wir es. Irgendwelche Vorschläge, bei welchem ich mein Glück als Nächstes versuchen sollte? =)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Heeeey ='D was willst du damit jetzt andeuten? ='D Ganz genau, ihr Zwei seid so etwas wie meine Magician Readers. Wenn es euch beiden gefallen hat, gefällt es mir nämlich meistens auch. =D Also ich habe mal durch deine Rezension Liste auf deinem Blog durchgeschaut... hast du das Buch "Mein Sommer nebenan" schon gelesen? Oder oooodeeer "Eden Academy"? Ansonsten würde ich dir noch "The Bone Season" oder "Die Tochter der Königin" (Dawn Cook) empfehlen. =)
      Was du auch machen könntest, ist so etwas wie SuB-Voting. Da zeigst du einfach so drei oder vier Bücher, auf die du gerade am Meisten Lust hast und andere geben dir dann praktisch ein Vote für das Buch, was ihnen am meisten gefallen hat. =)

      Löschen
    2. Ja, Mein Sommer nebenan kenne ich. Die anderen drei noch nicht, dann werde ich eines von ihnen mal irgendwann bald lesen. =) Inzwischen habe ich ünrigens auch eine SuB-Seite hier eingerichtet, wenn du da etwas siehst, dass ich möglichst bald lesen sollte, dann schrei! ^^

      Löschen
  3. Huhu Julia,

    deine Worte haben mich gerade total überrascht. Ich habe nämlich fast nur gute Rezensionen gelesen und es tat mir ja fast etwas leid, dass meine negative da so rausstach.
    Ich hatte extreme Probleme mit der Handlung. Irgendwie kam ich mit der Thematik und auch mit der Liebesgeschichte so gar nicht klar.

    Ganz liebe Grüße Tanja

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Echt? Vor einer Weile haben die Youtuber aus dem BookCircle das Buch gelesen und die meisten von ihnen fanden es auch nicht so gut. Da bist du jedenfalls echt nicht allein, Tanja. ;-)

      Löschen
  4. Huhu!

    Ich hatte das Buch schon im Sommer im Familienhotel in Salzburg auf Englisch gelesen, weil es als E-Book sehr günstig war. Da war ich mir wenigstens sicher, dass ich nicht das Geld zum Fenster rauswerfen würde ... Und ich erinnere mich, dass ich mir auch gedacht habe, dass es mir bis zum Beginn der Liebesgeschichte durchaus gefallen hat.

    Aber ab dem Zeitpunkt, wo die zwei von Null auf Hundert Feuer und Flamme füreinander sind (Was ich sowieso nie mag, weil das für mich absolut unplausibel ist), war es einfach nur noch anstrengend, weil sich Violet immer dämlicher verhielt ... Selbst jetzt weiß ich noch, dass ich sie am liebsten kräftig durchgeschüttelt hätte, vor allem bei der Sex-Szene.

    Liebe Grüße
    Marie

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Dann geht es dir da ja genau wie mir. Ich habe das Gefühl, niemand mag diese total überhasteten Liebesgeschichten und da frage ich mich wirklich, wieso Autoren sie dann überhaupt nach wie vor schreiben. Und die Sex-Szene, ach, fang da gar nicht erst mit an! Das fand ich auch total bescheuert. WIESO muss sie jetzt ganz plötzlich Sex haben, wenn es sie doch bisher nie gekümmert hat???

      Löschen
  5. Hey Julia,

    autsch. Da hat das Buch ja eine ziemlich negative Wertung bekommen. Mich macht das allerdings nur noch neugieriger aufs Buch. Lara (meine Mitbloggerin) hat sich das Buch vor einer Weile gekauft und wenn sie es durch hat, kann ich es mir bei ihr ausleihen.
    Deplatzierte Liebesgeschichten scheint es immer mehr zu geben. Wirklich schade. Warum können Protagonistinnen, nicht einfach alleine bleiben oder zumindest eine sinnvolle Liebesgeschichte bekommen, die nicht total gehetzt wirkt!?
    Es soll ja bald die Fortsetzung zu "Das Juwel" erscheinen. Wirst du das lesen, oder hast du komplett damit abgeschlossen? :D

    Liebe Grüße
    Andrea

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Bei mir war es auch die Neugier. Naja, und das Cover. Bei tollen Covern werde ich dann schon mal schwach. ^^ Dann bin ich mal gespannt, war ihr von dem Buch haltet. =) Ausnahmsweise hätte ich es hier tatsächlich besser gefunden, wenn die Protagonistin single geblieben wäre. xD
      Nee, werde ich nicht. Ich kann mir echt nicht vorstellen, wie da noch etwas kommen kann, dass mich wieder kriegen würde. Die Liebesgeschichte ist wohl noch nicht zu Ende, wenn ich da richtig im Kopf habe und ich will sie auch nicht unbedingt weiterverfolgen. =)

      Löschen
  6. Hallo Julia,

    schade, dass du von Das Juwel nicht so begeistert bist wie ich.
    Gibst du dem zweiten Teil eine Chance?

    Liebe Grüße,
    Vanessa
    vanessasbuecherregal.blogspot.de

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Geschmäcker sind halt unterschiedlich, hm? ;-)
      Hatte ich nicht vor, nein. Es gibt noch genug andere Bücher, die ich noch lesen will, da muss ich meine Zeit nicht damit "verschwenden", eine Geschichte weiterzuverfolgen, die mich nicht genug interessiert. Wie fandest du ihn denn, falls du ihn schon gelesen hast?

      Löschen
  7. Hallo :)

    Klar, das auf jeden Fall!
    Die Weiße Rose steht schon in meinem Regal bereit und wird morgen angefangen :-)

    AntwortenLöschen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.