Inhalt
Das Leben muss mehr zu bieten haben als langweilige Tanzveranstaltungen, die Vermählung mit einem wohlhabenden Teehändler und gelegentliche Ausflüge in die nächste Kleinstadt, da ist sich Maya sicher! Gut behütet und gelangweilt wächst die 16-Jährige auf den Teeplantagen Ceylons auf – bis im Frühjahr 1895 alles, was sie zu kennen glaubt, auseinanderzubrechen droht. Plötzlich kommt sie einem dunklen Familiengeheimnis auf die Spur, das mit dem mysteriösen Verschwinden ihrer Tante vor vielen Jahren in Zusammenhang steht. Und auch ihre Großmutter sieht Maya mit einem Mal mit ganz anderen Augen. Als dann auch noch der charismatische und gut aussehende Engländer Adrian in ihre Leben tritt, steht Mayas Gefühlswelt endgültig Kopf …
Maya ist als Protagonistin sehr
sympathisch. Sie beugt sich nicht den Zwängen und Erwartungen der
Gesellschaft, zumindest nicht völlig, sondern sie geht ihren eigenen
Weg. Doch nicht nur sie fand ich gut dargestellt, ihre Familie mochte
ich auch sehr. Sie waren alle ganz verschieden, von der strengen
Großmutter, über die vernünftige große Schwester, bis zu den
abenteuerlustigen kleinen Geschwistern. Ich habe sie alle schon nach
kurzer Zeit ins Herz geschlossen.
Was ich besonders schön fand, ist,
dass die alltäglichen Abläufe von Maya und den anderen so gut
dargestellt sind. Damals gab es für Frauen kaum etwas zu tun, außer
auf gesellschaftliche Feste zu gehen oder selber welche
vorzubereiten. Das kommt in dieser Geschichte ganz gut rüber, ohne
dass sie dadurch langweilig wird. Auch der Wunsch der Eltern und
Großeltern, ihre Töchter so schnell wie möglich zu verheiraten,
taucht hier auf, allerdings hätte man darauf noch ein wenig mehr
eingehen können.
Mir hat auch gefallen, dass es in dem
Buch nicht ausschließlich um die Liebesgeschichte oder das
Familiengeheimnis ging, sondern dass Beides meiner Meinung nach ganz
gut ausbalanciert war. Zwar hätte ich mir hier ab und zu ein wenig
mehr Abwechslung zwischen den beiden Themen gewünscht, aber so sehr
hat mich das dann auch nicht gestört.
Auch ganz schön war der Handlungsort
der Geschichte, die Teefelder. Es war mal etwas Anderes, als die
Bücher, die ich sonst lese, zur Abwechslung spielt hier die
Geschichte nicht in einer (großen) Stadt. Mayas nächste Nachbarn
wohnen ein ganzes Stück entfernt, sodass die Bewohner des Hauses
öfter mal unter sich sind. Natürlich besuchen die Leute sich
gegenseitig, vor Allem die Besuche von und bei Helen, Mayas Freundin
und Tochter der erwähnten Nachbarn, haben mir gefallen.
Der Schreibstil der Autorin hat mir gut
gefallen. Leicht und flüssig erzählt sie Mayas Geschichte und trotz
leichter Startschwierigkeiten konnte mich das Buch schließlich doch
fesseln.
Zur Autorin
Laila El Omari, geboren 1975 in Münster
als Tochter eines palästinensischen Vaters und einer deutschen
Mutter wuchs in Hamm auf. Nach dem Abitur studierte sie
Orientalistik, Germanistik und Politikwissenschaften in Münster und
Bonn. Im Jahre 2001 begann sie, Romane zu schreiben. "Die
englische Erbin" wurde 2006 dann zu ihrem Debütroman. Die
Autorin lebt heute mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Bonn.
Fazit
„Schattenmädchen“ ist ein schöner
historischer Jugendroman, den ich empfehlen kann, obwohl er mich
nicht komplett überzeugt hat. Trotzdem bereue ich es nicht, das Buch
gelesen zu haben.
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