Sonntag, 31. August 2014

Falling into you von Jasinda Wilder

Vielen Dank an mtb für das Rezensionsexemplar!

Inhalt

„Ich verliebe mich nicht nur in dich, Nell, ich falle kopfüber in dich hinein. Du bist ein Meer, und ich ertrinke in den Tiefen deiner Seele.“ Ich war nicht immer in Colton Calloway verliebt. Erst liebte ich seinen jüngeren Bruder. Kyle war auf alle erdenklichen Arten meine erste wahre Liebe. Dann, an einem stürmischen Augustabend, starb er durch meine Schuld, und der Mensch, der ich war, starb mit ihm. Colton nimmt mir nicht meinen Schmerz. Er lehrt mich, verletzt zu sein, verzweifelt zu sein. Doch kann er mich auch lehren, mir selbst zu vergeben?

Das Buch war komplett anders als ich es erwartet habe und das leider nicht im positiven Sinn. Es gab nur wenig, dass mir wirklich gefallen hat und damit fange ich mal an.
Was die Autorin wirklich gut geschafft hat, ist, die Trauer der Protagonistin Nell wirklich realistisch rüberzubringen. Man merkt, was für ein großer Teil sie nicht nur im Buch, sondern auch in ihrem Leben ist und ich kann glauben, dass die Gefühle beim Verlust eines geliebten Menschen ihren sehr ähneln und auch ähnlich lange bleiben. Ich habe zum Glück noch niemanden verloren, konnte mich an diesen Stellen aber teilweise ziemlich gut in Nell und ihre Situation hineinversetzen.
Ein weiterer positiver Punkt war, dass die Geschichte nicht nur aus Nells, sondern auch aus Coltons Sicht erzählt wird. Ich liebe Geschichten mit mehreren Perspektiven und hier bin ich besonders froh, dass es einen gab. So hat mir die Geschichte stellenweise zumindest etwas besser gefallen.
Nell mochte ich nämlich gar nicht. Ich habe keinerlei Bezug zu ihr aufbauen können, ich weiß immer noch kaum etwas von ihr. Selbst als Kyle starb, konnte ich kaum etwas empfinden, die Charaktere hatten einfach keine echten Eigenschaften bis dahin. Später bekam Nell zwar doch noch etwas mehr Farbe, sympathischer machte es sie mir aber nicht.
Der einzige Charakter, von dem ich behaupten kann, dass ich ihn halbwegs mochte, war Colton. An ihm hat mir gefallen, dass er trotz allem, was ihm zugestoßen ist, noch immer so zärtlich und sanft sein kann, wie er es Nell gegenüber ist.
Ich habe eine Liebesgeschichte erwartet, doch von der Liebe hätte ruhig noch etwas mehr drin sein können, ich habe sie nämlich kaum, wenn überhaupt, bemerkt. Stattdessen hat Nell konstant an Sex gedacht. Ich erinnere mich kaum an Szenen, in denen sie nicht gerade darüber nachdachte und auch gerade keinen hatte. Für mich ist das ganz bestimmt keine Liebe. Und ich habe mich die ganze Zeit gewundert, ob Nell sonst wirklich nichts spannendes im Leben hat, das die Autorin es für unnötig hielt, auch nur etwas von ihrem Alltag zu erzählen. Hin und wieder wird zwar kurz erwähnt, dass sie zum Beispiel ein paar Tage in der Woche in einem Café arbeitet, aber es wird eben nicht darauf eingegangen.
Was mich außerdem gestört hat, ist, dass die Autorin es ihren Figuren zu schwer macht. Sowohl Nell, als auch Colton mussten schon sehr viel mitmachen, viel zu viel, um noch realistisch zu sein, wie ich finde. Es gibt bestimmt irgendwo jemanden, der wirklich solches Pech hatte, wie einer von den Beiden, aber hier wurde einfach zu viel negatives, was einem passieren kann genommen und einem von Beiden angehängt. Klar, es passiert, dass jemand in frühem Alter stirbt, und auch, dass man damit nicht klarkommt. Aber dass diese Person automatisch auch den ganzen Rest der Palette anzieht, kann ich nicht nachvollziehen. 

Zur Autorin:

Jasinda Wilder stammt aus Michigan und hat ein Faible für emotional aufwühlende Geschichten. Wenn sie nicht schreibt, liebt sie es, zu shoppen, zu backen und zu lesen, wobei sie bei Letzterem gerne einen süßen Rotwein mit gefrorenen Beeren trinkt.

Fazit

Leider hat mir „Falling into you“ nicht gefallen. Ich habe eine schöne Liebesgeschichte erwartet, die ich hier nicht bekommen habe. Trotzdem habe ich noch einige Aspekte finden können, die mir gefallen konnten, unter anderem die sehr realistische Darstellung von Trauer und Verlust. Weiterempfehlen kann ich das Buch aber nicht.

Samstag, 23. August 2014

Die Stunde der Lilie von Sandra Regnier

Vielen Dank an impress für das Rezensionsexemplar!

Inhalt

Es sollte ein gewöhnlicher Ausritt nach einem anstrengenden Schultag werden. Niemals hätte sich die sechzehnjährige Julia träumen lassen, dass es sie an der mit Lilien gesäumten Weggabelung aus dem Deutschland der Gegenwart ins Frankreich des 17. Jahrhunderts verschlagen würde. Und das ohne eine Möglichkeit der Rückkehr. Von einem Tag auf den anderen muss sich Julia den Sitten des Versailler Königshofes anpassen und zu allem Übel auch noch Französisch lernen. Glücklicherweise bekommt sie jedoch einen einflussreichen Vormund an die Seite gestellt: Etienne Flémont, den Grafen von Montsauvan. Ein Mann, der ihr Schicksal noch weitreich beeinflussen soll …

Da ich selber auch Julia heiße, bin ich bei Figuren mit diesem Namen, ob in Büchern oder Filmen, strenger als bei anderen Figuren. Wenn ich diese Julia dann nicht mag, nehme ich das ziemlich persönlich und das Lesen macht mir weniger Spaß. Deshalb war ich umso glücklicher, dass ich diese Julia nicht nur sympathisch fand, sondern sie wirklich sehr mochte. In vielen Aspekten ihres Charakters ist sie mir nicht unähnlich und das führte dazu, dass ich ihre Handlungen, Entscheidungen und Reaktionen gut nachvollziehen konnte. Denn eigentlich ist Julia ein normales Mädchen aus dem 21. Jahrhundert und unterscheidet sich kaum von anderen Gleichaltrigen.
Die zweite Hauptfigur, Etienne, fand ich auch ganz toll. Seine selbstbewusste Ausstrahlung und sein Hang zur Perfektion waren eine Konstante im Buch, man konnte sich immer darauf verlassen, dass er in der Nähe ist und seinen Schützling Julia beaufsichtigt und sie lehrt, wie sie sich am Hof zu verhalten hat.
Die Welt des Frankreichs im 17. Jahrhundert ist wirklich schön und sehr realistisch gestaltet. Zwar hat die Autorin einige Ereignisse aus dieser Zeit um einige Jahre vor oder zurück verschoben, aber das stört nicht. Im Gegenteil, mich hat es beeindruckt, dass ein so großer Teil der Ereignisse tatsächlich historisch belegt ist, da kommt es auf die paar Jahre nicht an. Wer sich, wie ich, in der französischen Geschichte nicht auskennt, dem fällt dies sowieso nicht auf.
Insgesamt ist die Atmosphäre im Buch sehr angenehm. Es macht Spaß, in die Vergangenheit einzutauchen, auch wenn immer mal wieder Stellen kommen, bei denen man froh ist, dass sie schon vorbei ist. Trotzdem war es schön, Persönlichkeiten wie Ludwig XIV. und seinen Hof zu erleben. Das ist nochmal etwas Anderes als die bloßen Fakten, die man im Geschichtsunterricht lernt, man sieht die Geschichte zum Leben erwachen.


Über die Autorin:

Sandra Regnier ist in der Vulkaneifel geboren und aufgewachsen. Nach der Schule und einer Ausbildung zur Beamtin wollte sie lange nach Frankreich. Stattdessen heiratete sie einen Mann mit französischem Nachnamen und blieb zu Hause. Heute ist Sandra Regnier selbstständig und versteht es, den schönen Dingen des Lebens den richtigen Rahmen zu geben. Das umfasst sowohl alles, was man an die Wand hängen kann, als auch die Geschichten, die ihrer Fantasie entspringen. 

Fazit
„Die Stunde der Lilie“ ist ein unglaublich lesenswertes Buch. Es verknüpft Vergangenheit gekonnt mit Gegenwart und lässt einen nur so durch die Seiten fliegen. Ich habe an diesem Buch wirklich nichts zu bemängeln und kann es jedem nur empfehlen.

Donnerstag, 14. August 2014

Lana - Schattenbilder von Annie J. Dean

Vielen Dank an Annie J. Dean für das Rezensionsexemplar!

Inhalt

Geplagt von Albträumen und Wahrnehmungsstörungen glaubt die 18-jährige Lana gänzlich ihren Verstand zu verlieren, als sie von einem mysteriösen Mann bedroht wird, den sie zuvor auf einem Gemälde gesehen hat. Doch dann tritt der geheimnisvolle Tristan in ihr Leben und was sie von ihm erfährt, jagt ihr mehr Schrecken ein, als all die fiktiven Schattengestalten zuvor. Mit seiner Hilfe muss sie lernen, an ihre Grenzen zu gehen, bis ein elementarer Kampf gegen die finsteren Mächte der Magie alles ändert.

Ich ging an dieses Buch mit ziemlich niedrigen Erwartungen heran, woran genau das lag, kann ich nicht sagen, und wurde geradezu überrannt von der Geschichte. Es war kein bisschen, wie ich es erwartet habe, sondern um ein Vielfaches besser und das ist wahrscheinlich auch der Grund, dass ich so gefesselt von der Geschichte war, dass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit durch hatte.
Lana, die Protagonistin des Buches, fand ich ziemlich sympathisch, doch erst im Laufe der Geschichte wuchs sie mir richtig ans Herz und ich fieberte mir jeder Seite mehr mit ihr mit. Am Anfang war sie für mich bloß eine Person, die mir auf Grund dessen, was ihr passiert, leid tut, aber das änderte sich ziemlich schnell.
Auch Tristan schlich sich langsam, aber sicher in mein Herz. Ich fand, es besonders süß, wie er sich Lana gegenüber verhielt, wobei ich nicht näher darauf eingehen werde. Wer jetzt wissen will, wie genau er sich verhält, dem kann ich nur empfehlen, es selbst zu lesen.
Bei den anderen Charakteren war es mehr oder weniger ähnlich. Ich war so sehr in der Geschichte, dass ich tatsächlich jede Figur gern hatte, ob sie nun gut oder böse war, und ich kann mich nicht erinnern, wann das das letzte Mal einem Buch gelungen ist (was nicht heißt, dass das noch nie vorher vorgekommen ist. Da gab es bestimmt einige, die mir in diesem Moment bloß nicht einfallen wollen). Aus meiner Sicht ist es eine echte Leistung, wenn man es schafft, den Leser selbst die Bösen zu mögen.
Die Geschichte ist für mich einfach eine perfekte Mischung, und zwar aus Lanas normaler Welt und den Geheimnissen um sie herum, aus vorhersehbaren und überraschenden Wendungen, aus Liebes- und Fantasygeschichte. Der Autorin ist es gelungen, genau das richtige Verhältnis zwischen dem Allem zu finden und daraus eine spannende und fesselnde Geschichte entstehen zu lassen.
Es hat mir großen Spaß gemacht, Lanas Geheimnisse und Fähigkeiten mit ihr zusammen zu ergründen. Sie war genauso unwissend wie der Leser und ich fand es immer wieder spannend, wenn Lana wieder etwas Neues erfuhr oder schaffte. Sie war auf dem gleichen Wissensstand und dann doch wieder nicht und genau das hat mich immer wieder zum Weiterlesen gereizt, ich wollte die ganzen Geheimnisse um sie herum genauso dringend lösen wie sie selbst, auch wenn ich mir einiges schob selbst zusammenreimen konnte.

Über die Autorin:

Die Autorin lebt mit ihrer Familie und ihrem Hund in einer kleinen Stadt am Rande des Ruhrgebietes. Ihren Kindern erzählte sie gerne eigene Geschichten, was irgendwann dazu führte, dass keine Bücher mehr als Gute-Nacht-Geschichte akzeptiert wurden. "Lana - Schattenbilder" ist der erste Fantasy-Roman der Autorin. Der zweite Band der Lana-Reihe erscheint voraussichtlich im Herbst 2014. 


Fazit

„Lana – Schattenbilder“ hat die fünf Sterne voll und ganz verdient. Das Buch konnte mich begeistern und mitfiebern lassen und ließ mich nach dem Ende mit gemischten Gefühlen zurück. Einerseits fand ich das Ende ganz toll, andererseits hätte ich zu gerne mehr von Lana, Tristan und den Anderen gelesen. Ich kann jedem empfehlen, dieses tolle Buch zu lesen und ich freue mich jetzt sehr, dass Annie J. Dean schon an der Fortsetzung arbeitet.

Donnerstag, 7. August 2014

Die Geschichtenerzählerin von Stella Jante

*3,5 Sterne*

Vielen Dank an Stella Jante für das Rezensionsexemplar!

Inhalt

Die 18-jährige Mena hat ihr Leben lang in ihren eigenen Welten gelebt. Ob nun selbst erfundene Geschichten oder die aus Büchern und Filmen: Sie liebt sie mehr als die Realität. Eines Tages landet sie unverhofft wie Alice im Wunderland in einer Welt der Visionen, die sie nicht von der Realität unterscheiden kann. Alpine und irische Sagengestalten – auf einmal sind sie mehr als nur Geschichten. Noch dazu taucht ein junger, umwerfend aussehender „Traum-Mann“ auf, der ihr bei den Abenteuern in dieser Welt bedingungslos zur Seite steht. Von Reise zu Reise entdeckt sie, was es mit diesen lebensnahen Visionen auf sich hat und dass ihr Traum-Mann realer wird, als sie es sich je hätte träumen lassen…

Ich habe ziemlich lange überlegt, wie ich „Die Geschichtenerzählerin“ bewerten soll und mich schließlich dafür entschieden, ausnahmsweise mal auch halbe Sterne zu vergeben. Für mich war das Buch deutlich besser als drei Sterne, aber für vier hat es dann doch nicht ganz gereicht, das war mein Konflikt, den ich nun auf diese Weise gelöst habe.
Mena hat am Anfang des Buches gerade die Schule beendet und steht vor der Frage, was sie nun in ihrem Leben machen will. Sie ist bestimmt nicht die Einzige, die diese Situation kennt, mir wurde gesagt, dass viele Schüler in der selben Situation genauso wenig eine Ahnung haben, wie ihre Zukunft aussehen wird. Deshalb wirkte Mena auf mich schon ziemlich früh realistisch und greifbar, nämlich weil sie ein mehr oder weniger normaler Mensch mit normalen Problemen ist. Aber auch durch Menas Liebe zu Geschichten fühlt man sich ihr als Leser ziemlich, in irgendeiner Art, ob als Filme, Bücher oder Spiele, mag sie wohl jeder. Das waren zwei der Gründe, wieso ich Mena nicht nur sympathisch fand und sehr mochte, sondern mich selbst immer wieder in ihr erkannt habe. Deshalb sehe ich die Veränderung, die sie im Laufe des Buches durchmacht, mir gemischten Gefühlen. Einerseits finde ich es toll, wie viel offener und sogar lebendiger sie wird, andererseits veränderte sie sich aber teilweise so sehr, dass sie für mich teilweise nicht mehr wie die selbe Person schien.
Bei Kinnon, Menas „Traum-Mann“, war es genau andersrum. Anfangs konnte ich nicht viel mit ihm anfangen, doch er wurde immer sympathischer uns wuchs mir immer mehr ans Herz, je mehr ich von ihm las.
Ein großer Teil der Geschichte handelt von der Liebe zwischen den Beiden, Mena und Kinnon, wie sie sich kennen und lieben lernen und die Hürden auf ihrem gemeinsamen Weg bewältigen. Einerseits konnte man hier deutlich jeden einzelnen Schritt in ihrer Beziehung mitverfolgen, was ich bisher viel zu selten so gesehen habe. Ich war noch nie verliebt und fand es durch dieses langsame Tempo sehr verständlich und nachvollziehbar, was in Mena, aber auch in Kinnon, vor sich geht. Andererseits gab es immer wieder Stellen, an denen ich mir ein etwas schnelleres Tempo gewünscht hätte, denn ich hatte das Gefühl, dass das Geschehen dort zu lange an einem Punkt verharrte.
Ein weiterer wichtiger Teil sind die alpinen und irischen Sagengestalten. Weder von den einen, noch von den anderen habe ich vorher schon etwas gehört, deshalb fand ich es schön, sie mit dieser Geschichte zu entdecken und ein wenig kennenzulernen. Besonders das Nöggerle, eine Art Zwerg aus den Alpen, hatte ich sehr gern und werde mich auf jeden Fall nochmal mit ihm beschäftigen.


Über die Autorin:

Stella Jante ist ein Pseudonym, das ich extra für meine Romane ausgesucht habe. Da ich zeitgleich Sachbücher verfasse, habe ich mich entschlossen, meine verschiedenen Schreibweisen voneinander zu trennen und Stella Jante wurde geboren.
Dennoch sei verraten, dass ich selbst in Südtirol lebe, eine Schwäche für Irland, Schottland und die nordischen Länder und meinen "Kinnon", sprich: Traummann, gefunden habe.
Meine große Leidenschaft sind - wie bei meiner Hauptdarstellerin Mena in "Die Geschichtenerzählerin" - die Geschichten, ob in Romanen, Sagen, Legenden oder Filmen. Im Gegensatz zu ihr liebe ich aber nicht nur die vorfabrizierten, sondern webe sie mir Zeit meines Lebens auch selbst.



Fazit

Ich habe mich in Menas Welt sehr wohl gefühlt und hatte öfter mal das Gefühl, sie persönlich zu kennen. Während des doch recht langem Buch habe ich sie ins Herz geschlossen und der Abschied von ihr macht mich schon fast ein wenig wehmütig. „Die Geschichtenerzählerin“ ist zwar ein gutes Buch mit einer schönen und ungewöhnlichen Geschichte, aber auch schwächeren Stellen, die für mich leider etwas zu oft kamen.